Verlassene Orte

Verlassene Orte – 001

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Ich habe angefangen eine neue Serie zu gestalten: Verlassene Orte, Orte der Schattenklänge

Es fällt mir noch schwer sie ganz und gar verlassen darzustellen, hier fügte ich ein Boot ein, aber auch auf ihm ist keine Menschenseele zu sehen, wo sie nur hin sind?

92 Gedanken zu „Verlassene Orte

    • Gutem Morgen, Arno, wann immer ich verlassene Häuser, verlassene Orte sehe lausche ich auf die Geschichten, die mir diese Orte erzählen, bei manchen kennt man diese, bei anderen sind es Orte, die meine Phantasie befeuern.
      liebe Grüße, Ulli

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    • Es gibt ja die verlassenenen Orte so wie bei Tschernobyl.
      Eine Ruhe strahlen diese Orte nicht aus.
      Es gibt das großartige Buch „Cinecitta“ von Gregory Crewdson. Diese ehemalige Filmstadt wirkt nicht meditativ, sondern Zerfall herrscht vor, Dunkelheit und eine Art Agonie.
      Selbst habe ich in Zypern unlängst aufgelassene Hotelbauten, bewohnt gewesen oder im Bau begrifen, aufgesucht. Ganz und gar traurige Orte.

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        • Lieber Arno, jetzt wirkt dieser Satz von dir schon eine ganze Weile in mir nach, mich berührt es sehr, dass du schreibst, dass du immer etwas Frieden mitbringst … in dieser Haltung kann man auch Orte „heilen“, wobei mir jetzt ein anderes Wort lieber wäre, mir will aber keins einfallen…
          Danke für dieses Input, herzlichst, Ulli

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            • Lieber Arno, du hast bei mir ein größeres Thema angestoßen, wieder denke ich an die eigene innere Haltung, die meiner Meinung nach immer etwas bewirken kann, im Gegensatz dazu, wenn ich mich vom Äußeren „gefangen“ nehmen lasse. Ich werde üben den eigenen inneren Frieden auszuweiten, um ihn wirken zu lassen und bin dir wirklich dankbar. Liebe Grüße, Ulli

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          • Ja, kürzlich las ich „Baba Dunja“, und diese Frau heilt einen Ort, der eigentlich verlassen und verdammt ist. Doch, „heilen“ finde ich ein in diesem Zusammenhang passendes Wort. „Befrieden“ vielleicht noch. Oder „versöhnen“ (nee, eher nicht …)

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      • Neulich las ich „Baba Dunja“ – eine alte Frau lässt sich in einem verlassenenen Dorf in der Nähe von Tschernobyl nieder. Und damit zieht dort wieder ein gewisses Leben, Ruhe, Frieden ein … ein sehr sehr faszinierendes Buch, fand ich.

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  1. Guten Morgen,
    Wie schön, ein neues Projekt befeuert Dich. Ich finde verlassene Orte sehr spannend.
    Boote sowieso. Bei uns gibt es einige ziemlich schaurige verlassene Orte. Wenn man sich auf sie einlässt und sie ‚eingehend’ beginnt nach ihrer Geschichte zu befragen, erzählen sie los. Und dann braucht man manchmal starke Nerven, weil sie laut werden wie ein Trauma.
    Einen guten Morgen 🤗🧚‍♀️

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  2. …auch ich mag verlassene Orte, sie tragen ihre Vergangenheit in sich, aus der man sich für Möglichkeiten inspirieren lassen kann…phantasieanregend…

    …daher gefällt mir sehr das Boot darin, mit seinem gespannten Segel steht es für Energie, sich in eine neue Richtung zu bewegen…wahrscheinlich lebt in jedem verlassenen Ort so ein Geist, der nach Widerbelebung drängt…

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  3. die Spannung zwischen dem verlassenen, schon fast versunkenen Ort und dem aufbruchbereiten Schiff ist groß, das A wie ein Ausrufungszeichen. – Mir sagt das A: Aktivität, vielleicht weniger neutral – Anarchie, oder, da das Segel spitz und schwarz ist, auch Aggression: Wikinger verwüsteten die Küsten der Bretagne und ließen tote Siedlungen zurück.

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  4. Seltsamerweise fragt man sich bei verlassenen Orten weniger, wo die Leute hin sind, als warum sie den Ort verlassen haben. Jedenfalls mir geht es so. – Bin sehr gespannt, was Dir zu dem Thema einfallen wird.

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    • Verlassene Siedlungen. Heute pilgert man auf Studienreisen genau zu solchen Orten. Auch in Nordzypern, in der Salamisbucht, besuchten wir unlängst so einen Ort. Meist wurde ja noch geblündert uns Steinwerk mitgenommen, wenn ein Volk ein Stück weiterzog.

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      • „was zu finden“? du meinst also, die Menschen hätten ihren Ort freiwillig verlassen? Einzelne tun das wohl, aber ganze Gruppen, alle Einwohner? Hier in der Nähe gibt es einen Ort (Klein-Mantinia), der besteht nur aus Ruinen – Folge eines schweren Erdbebens -, da haben sich die überlebenden Bewohner aufgemacht und haben ein neues Dorf ein paar Kilometer weiter gegründet (Groß-Mantinia), Das ist sehr lange her, aber eine Frau wohnt auch heute noch in Klein-Mantinia.,

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        • Es gibt solche und solche Orte, denke ich an die verlassenen Goldgräberstädte, so wurden sie verlassen, weil sich kein Gold mehr finden ließ und man weitergezogen ist, oder Orte, die einst lukrativ gewesen sind, aber dann eben auch verwaisten, weil es die Arbeitgeber nicht mehr gab und dann gibt es die Orte, die durch Fremdeinwirkung, wie in deinem Beispiel, zerstört und verlassen wurden…

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          • Wäre mal psychologisch zu ergründen, warum ich bei verlassenen Orten ausschließlich an Krieg, Vertreibung oder Naturkatastrophen, aber gar nicht ans freiwillige Verlassen denke.
            Für mich ist das deshalb eine ineressante Frage, weil ich persönlich ja meinen Ort freiwillig verlassen habe, mir aber nicht vorstellen mag, dass es die übrigen Bewohner ebenso halten könnten…. Ich will mich verändern (ich gehe weg) – aber ich will auch, dass alles so bleibt, wie es war (die anderen bleiben).
            Eine andere, psychologisch ebenfalls interessante Frage hat Christa oben aufgeworfen: denke ich mehr an die Gründe des Weggehens, oder mehr an das, was aus ihnen geworden ist?

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    • Ich stimme dir zu, in den letzten drei Wochen habe ich hier in der Umgebung zwei alte Friedhöfe aufgesucht, ihre Ruhe ist tief, selbst wenn hier und da Menschen auf Bänken sitzen und miteinander plaudern…
      herzliche Abendgrüße, Ulli und Willkommen in meinem Café

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    • Friedhöfe sind für mich erst dann verlassene Orte, wenn sie nicht mehr besucht werden. Wenn die Gräber eingesunken, die Kreuze oder Steine umgefallen sind, von Gras und Wildblumen überwuchert. Kein Zaun, keine intakte Ummauerung mehr, Katzen steunern drüber hin.

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      • Ich habe ‚verlassen‘ als stille Orte interpretiert, die in der heutigen Welt eher rar sind. Friedhöfe, wie du sie beschreibst, gibt es in der Schweiz, wenn überhaupt nur noch ganz wenige. Es sind spezielle Friedhöfe, die noch nach Jahrzehnten von nachkommenden Familien-Generationen besucht werden. Normal wird bei uns nach 25 Jahren die Grabesruhe aufgehoben.
        Grüsse in den herrlichen Palmsonntag-Morgen…

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        • danke für die Palmsonntag-Grüße! Wir zuckeln ja ein bisschen hinterher, Palmsonntag ist erst in einer Woche – zum Glück, denn heute ist wirklich ein scheußlicher Sandhimmel angesagt. Grau in grau.

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    • Nee Babsi, ich lache dich nicht aus, aber an 🙂 und dann verstehe ich dennoch nicht wieso dir bei diesem Bild Pippi Langstrumpf einfällt, vielleicht magst du es ja erzählen, ich würd mich freuen!

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      • Also, Pippi Langstrumpf und ihre Freunde sind doch mal auf einer Piraten Insel gestrandet und Dein Bild erinnert mich an diesen Filmausschnitt! Aber ich glaube, dass sehe nur ich so! 🙈
        Deine Collage ist sehr schön! 💕

        Liebe gute Nacht Grüsse für dich
        Babsi

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  5. Dein Bild ist sehr beeindruckend. Seltsamerweise beunruhigt mich das schwarze Segelschiff eher als der verlassene Ort. Die Häuser sind so weiß und die Häuser wirken so voll Licht, dass Verlassenheit hier gar nichts Schlimmes hat. Beides zusammen, Ort und Schiff, bilden einen faszinierenden Kontrast. Du beginnst ein spannendes Thema! LG Petra

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    • Danke Petra für deine Sicht und schon spinnen sich ganz neue Geschichten, wenn man den Fokus auf das Schiff legt!
      Schauen wir einmal wohin der Weg mich führt, die Boote und Schiffe scheinen sich aber auch schon einmal ins Bild setzen zu wollen 😉
      herzlichst, Ulli

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  6. Für mich ist es ein Wolkenbild, liebr Ulli, und keineswegs bedrohlich, nicht mal das dunkle Boot mit dem straffen Segel mindert diesen Eindruck.
    Es scheint mir unwirklich und surreal, an Verlassenes dachte ich erstmal nicht.
    Verlassenes zieht uns oft magisch an und ich frage mich oft, wieso das so ist. Irgendwo liegt hier tief verborgen eine rührende Schönheit, die zwar das Vergängliche zeigt, aber viel mehr noch Geheimnis und alte Geschichten, die von den Menschen erzälhlen, die hier wohnten und dann verschwanden…
    Wie und wieso wissen wir erst mal nicht.
    Und wir stehen da und vergessen die Welt …Etwas in uns beginnt zu erzählen
    http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2017/april/verlassenes_dorf

    Herzlichst, Bruni

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    • Liebe Bruni, erst einmal vielen Dank für deinen Link, dem ich sehr gerne gefolgt bin, kommentiert habe ich bei dir… und danke auch für deinen Kommentar hier: „rührende Schönheit“ – schön gesagt! Und ja, etwas beginnt in uns zu erzählen … es geht nicht um Wahrheit, nicht hier, sondern um die Geschichten, die jede und jeder hier findet.
      Anders ist es an realen Orten, hier möchte ich oft gerne die Geschichte so wahr wie möglich erfahren.
      Sei von Herzen gegrüßt,
      Ulli

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  7. Dadurch dass das Boot so überdimensioniert groß und dunkel ist, vor allem das Segel, und so einen Kontrast zum hellen und anscheinend versinkenden und verlassenen Ort bildet, könnte es unheimlich wirken, doch auf mich macht es auch nicht unbedingt einen beunruhigenden Eindruck. Und dass man auf dem Boot keine Menschen sieht, macht es für mich nicht unbewohnt oder verlassen. Vielleicht sind sie mal kurz gucken gegangen, was sie in diesem Ort noch so alles finden…
    Auf mich üben verlassene Orte auch eine große Faszination aus, schon immer. Ob es nun verlassene Dörfer, Fabrikgelände oder (besonders) alte Hotels sind, sie verlocken mich zum Umherstromern, ich möchte Spuren des ehemaligen Lebens dort entdecken. Ich bin auch schon öfter unerlaubterweise in leere Wohnhäuser und Hotels eingestiegen. Manche dieser Orte finde ich unheimlich schön, andere unheimlich. Still sind die meisten. Am unangenehmsten sind mir die Häuser, die leerstehen, obwohl dort niemals jemand eingezogen ist, sie also eigentlich gar nicht verlassen wurden.

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    • Für mich ist das Boot das einzig Lebendige und auch ich hatte die Idee, dass die Menschen nun im Ort herumstromern, so wie du und auch ich uns gerne einmal in verlassenen Dörfern und Häusern umschauen.
      Diese Bauruinen sind meist hässlich und ich denke dann immer, dass man sie auch ruhig wieder abreissen könnte. Besonders in Nordspanien sind mir solcherlei „frische“ Ruinen aufgefallen, das hat natürlich Geschichte…
      liebe Grüße, Ulli

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      • Ich finde auch, dass man solche Bauruinen besser abreißen sollte, mir sind die schlimmsten bisher in Süditalien aufgefallen, aber in Spanien habe ich auch einige gesehen. Der für mich schrecklichste (fast verlassene) Ort ist die Prora auf Rügen. Ich finde, dieser kilometerlange Nazibau wirkt extrem beklemmend (wenn ich ihn nur im Film sehe, wird mir ganz komisch, ich war noch nie dort) und gespenstisch. Ich finde, er verdient es nicht, aufgehübscht und in Eigentumswohnungen oder Ferienunterkünfte verwandelt zu werden und er wird auch hell gestrichen beklemmend wirken, ich finde die Projekte dort fast pervers und finde, das Ding gehört eingestampft. Liebe Grüße zurück, Ute

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  8. Pingback: Verlassene Orte 002 |

  9. Oar, Wohnschachteln ist das erste Wort, was mir zu diesen gähnenden Fensterlöcherreihen einfällt … und dann noch von der zerrütteten Art. Ein Schaudern …
    Doch jetzt lese ich mal die anderen Kommentare, bevor ich diesen einen als letzten Eindruck stehen lasse.
    Herzensgruß von unter einem hier niemals so blauen Himmel wie auf dem Bild,
    Frau Rebis

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    • Stimmt, an Wohnschachteln kann man bei diesem Bild auch denken, ich dachte allerdings an Felsenwohnungen, wobei die wahrscheinlich hübscher anzuschauen sind 😉
      liebe Grüße, von mir an dich, heute auch unter grauem Himmel…

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      • Felsenwohnungen – neulich schrieb ja auch Jürgen von welchen – kenne ich (bisher) nur aus Matera, ich glaub in Kalabrien, jedenfalls Süditalien. Und das war mit das Schrecklichste, was ich als Behausung je gesehen habe. Die Vorstellung, dass dort noch vor gar nicht so langer Zeit Menschen hausen mussten … es gibt einen Roman, worin unter anderem davon erzählt wird – ich glaube „Christus kam nur bis Eboli“ war es (heute ist der Tag der nur äußerst ungenauen Erinnerungen) – und seitdem ist „Felsenwohnung“ für mich mit der Vorstellung von menschenunwürdigem Elend verknüpft. Vielleicht gab und gibt es andernorts andere, „richtigere“ Formen von Felsenwohnungen?

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        • Den Roman kenne ich auch, aber ich erinnere mich nicht an die Felsenwohnungen?! Du siehst, auch ich habe Erinnerungslücken – lach … und ja, die Felsenwohnungen von Irgendlink habe ich auch gesehen, für mich wäre das nichts und trotzdem kann ich sie von Außen schön finden, ich könnte nicht dort leben, ich mag ja auch keine Höhlen, zu stark ist das Gefühl der Felsen über meinem Kopf…

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        • Ich habe die Verfilmung von „Christus kam nur bis Eboli“ gesehen und fand den Film sehr gut. An die Höhlen kann ich mich allerdings auch nicht erinnern. Kürzlich habe ich aber im Fernsehen einen sehr interessanten Bericht über Matera gesehen. Während früher in den Höhlenwohnungen vor allem die Armen lebten und dann ewig leerstanden, werden viele davon heute zu neuem Leben erweckt und sind wieder bewohnt, mit viel Liebe gestaltet. Sie sehen recht heimelig und gar nicht zum Erschauern aus, mit blumengeschmückten Terrassen davor, doch mir wären sie zu dunkel trotz guter Ausleuchtung, da ich mehr Tageslicht brauche, das dort ja nur von einer Seite kommt.

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        • Ja. Auf den Kanaren gab es Höhlen in Felsen, und mancher hat gern drin gewohnt. Es gibt einen besonderen Schutzraum, den ja auch Yogis und andere, die von der Welt des Gewusels eine Pause machen wollen, zu schätzen wussten. Man ist von Strahlung abgeschirmt. Heutzutage sind manche Höhlen auch mit Komfort zu netten Wohnungen ausgebaut. Aber menschenunwürdig hätte ich sie nie bezeichnet. Living in a cave, ein netter song von Tony Reece auf youtube erzählt eine Geschichte davon.

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          • Stimmt von La Gomera kenne ich solche Höhlen und ich weiß besonders von den Tibeter*innen, die sich gerne in Höhlen zurückgezogen haben und es vielleicht auch noch heute tun. Menschenunwürdig bezog sich ja nicht auf die Höhlen, sondern auf das Elend, in denen manche Menschen lebten…

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            • Interessant, dass hier von den wenigen, mit denen ich bisher Austausch habe, alle La Gomera kennen…Ich würde gern wieder dort leben, aber eben nicht in einer Höhle…ich bin schon zu alt dafür…verwöhnt, aber allein vor dem täglichen Trinkwasser tragen müssen würde mir schon grauen.

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              • Ich bin nur einmal für vier Wochen dort gewesen, im Winter 1991/92, und habe diese Zeit auch sehr genossen, aber schon damals wollte ich, wenn ich noch einmal auf die Kanaren reisen würde, gerne Hierro kennenlernen, ich fahre äusserst selten zweimal an den selben Ort, dazu ist die Welt zu groß und ich habe auch noch gar nicht sooo viel von ihr gesehen.

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  10. Pingback: Verlassene Orte 05 2019 |

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