Griechenlandfotos 05

Am Meer

Der erste Morgen in der Mani

Dreimal sind Gerda und ich am Meer gewesen. Ich hatte nahezu vergessen welche Vielfalt an Grün-Blau-Türkistönen es am Mittelmeer zu bewundern gibt, lang ist es her, dass ich es gesehen habe! Vergessen hatte ich auch das kollernde Geräusch der Steine, wenn die Wellen sie wieder mit sich nehmen…

Nach unserem Spaziergang kehrten wir in eine Taverne ein, die Gerda gerne nach einem Strandspaziergang aufsucht, sie hat schon über sie berichtet, z.B. hier → https://gerdakazakou.com/2017/10/30/montags-ist-fototermin-bei-babis/.

Wir saßen auf der Terrasse, blickten aufs Meer, plauderten und ich fotografierte noch die schöne Dekoarbeit der Inhaberin Ana. Wenn mich nicht alles täuscht, kennen wir diese Art hier als „Serviettentechnik“. Mir gefiel das Zusammenspiel von Menschengestaltung und der weiteren Gestaltung von Sonne, Wind, Meer und Regen.

Als wir am Mittwoch aus Kalamata zurückgefahren sind, besuchten wir eine kleine Bucht, der Wind hatte aufgefrischt und heftige Wellen überspülten die kleine Promenade. Ich lernte, dass nur jede siebte Welle wirklich groß ist und wirklich … jede siebte schwappte über. Um dies zu verdeutlichen zeige ich dies in einer Diashow, allerdings nur mit drei Bildern.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, und dann gaaanz schnell auf die andere Seite rennen, dann wieder stehen, schauen, zählen, dann umdrehen und die heftig schaukelnden Fischerboote in dem kleinen Fischereihafen betrachten.

 

Viel passt auf so ein kleines Boot

Am Wegesrand

Von dem Grafittikünstler Skitsofrenis hat Gerda immer wieder berichtet → https://gerdakazakou.com/2017/12/22/das-abaton-von-skitsofrenis/. Auch wenn ich andere Bilder von ihm eindrücklicher fand als dieses, so kann ich ihm dennoch nicht Tiefsinnigkeit bzw. Mehrdeutigkeit absprechen, die für mich in den drei Worten steckt: „god is hungry“ … mir hat sich dieser Satz eingeprägt, ich fand mehrere Antwortmöglichkeiten, obwohl der Satz keine Frage ist, aber eine aufwirft – wie geht es dir mit diesem Satz, plus dem Bild, wenn du ihn liest, es anschaust und ihnen nachspürst?



Am letzten Morgen in der Mani gingen wir zufuß zu der kleinen Bucht, in der Gerda im Sommer schwimmen geht. Hier verbrachten wir eine kurze meditative Zeit. Am Mittag würden wir zurück nach Athen fahren, eine kleine Wehmut machte sich in mir breit, denn schon am nächsten Tag sollte ich zurückfliegen, aber noch stand uns die dreistündige Rückfahrt bevor, sowie das Wiedersehen in Athen mit Gerdas Mann und ihrem Hund Tito.

Die Bucht

Irgendwann legte ich mich auf den Bauch und versuchte die Wellen in dem Moment zu fotografieren in dem sie anrollen, kurz vor ihrem Überschlag.

Weitere Impressionen aus dieser Bucht

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Fortsetzung folgt…

56 Gedanken zu „Griechenlandfotos 05

  1. Eben war ich schon unterwegs, bei kaltem Regenwetter. Da sind deine blauen Bilder eine angenehme Abwechslung! Die Wellenslide finde ich dufte, aber für ein schaukelndes Boot habe ich noch zu wenig Kaffee getrunken 😉 Dir einen wunderbaren Freitag und ein kuscheliges Wochenende liebe Ulli 🙂

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    • Man kann schon ein bisschen seekrank werden, nur beim Zuschauen des schaukelnden Bootes, nicht wahr, Arno 😉
      Auch ich wünsche dir einen guten Tag, bei mir ist heute Putztag, auch schön, wenn es denn getan ist 🙂
      herzliche Grüße, Ulli

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  2. Hej! I Griechen! „God is hungry“ Ja, Gott ist hungrig! In diesem Fall Neptun/Poseidon mit einem roten Fisch auf seiner ?(jetzt weiss ich doch nicht wie dies Gerät heisst!.) Die Symbolik des roten Fisch weiss ich nicht. Und wie wir wissen können das Gott hungrig ist, schon gar nicht. Nichts für ungut – der Neptun, hier weil in Griechenland wohl Poseidon, sieht lustig aus und gefällt mir sehr. Noch einen weiteren feinen Sonnentag, herzliche Grüsse Ruth

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    • Dreizack, liebe Ruth, nennt man in deutschen Landen die Forke des Poseidon. Im Griechischen heißt es Τριαινα.(Triäna). Mit diesem seinem Zepter kann er Erdbeben, Sturm und Überschwemmungen, oder auch Windstille und Frieden kommandieren. Hier macht sich der Maler Skitsofrenis wohl lustig über die menschliche Wahrnehmungsweise der Gottheit. Er kennt sich nämlich mit der antiken Mythologie und Philosophie bestens aus.

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      • Mir gefällt der Bube mit dem Dreizack besonders. Vielleicht weil ich immer sehr mit meinem Neptun kämpfe. Triäna, danke! und was ist mit dem Fisch? Lebensfreude? Rote? Ist Skitsofrenis Sprayer? Egal, ist echt gut gelungen, macht Freude und ich möchte noch mehr von dem Schöpfer des Poseidon sehen. Danke für die post. LG Ruth

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        • wenn du noch mehr sehen willst, dann klicke doch den Link an, den ich im Artikel eingestellt habe oder gehe zu Gerda und gib in die Suchmaschine Skitsofrenis ein, Gerda hat mehrer Beitrage mit Bildern eingestellt!

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        • wenn du mehr von Skitzofrenis willst, liebe Ruth, (ja, er ist ein Sprayer der besonderen Art) guckst du zum link unten, da gibt es dann auch etwas zum Erklären und weiterführen. https://gerdakazakou.com/2017/07/20/im-taygetos-eine-begegnung-der-etwas-anderen-art/.
          Was den roten Fisch anbetrifft, es gibt einen besonderen Leckerbissen unter den Fischen, den roten Barbuni (Mittelmeerbarbe) oder auch in der Verkleinerungsform Barbunaki, der ist sehr beliebt, inzwischen leider auch sehr teuer und selten geworden, da er am besten schmeckt, wenn er noch klein ist. Auf jeden Fall muss er frisch sein, also darf man ihn eigentlich nur essen, wenn er gerade aus dem Meer kommt. Möglich, dass der Maler diesen Barbuni im Sinne hatte – oder eben auch einfach: Genuss und Lebensfreude. Bei diesem Bild handelt es sich offenbar um eine Auftragsarbeit, ebenso wie im Cafe von Gialova – die anderen Sachen macht er aus Lust an der kunstvollen Sprayerei. Skitzo-Frenis – der Skizzen-Verrückte ( Gleichklang mit Schizophenis)

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    • Danke Ruth, Gerda hat dich ja schon wegen des Dreizacks aufgeklärt. Allgemein steht der Fisch für Reichtum, Wohlstand und Glück, aber ob das auch so in der griechischen Mythologie ist, weiß ich nicht, da muss ich selbst einmal forschen.
      Sonne gibts es hier leider keine, aber ich mache es mir dennoch schön und du dir hoffentlich auch, herzlichst, Ulli

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  3. Liebe Ulli!
    Da ich schon in Aufbruchstimmung bin, haben Deine Bilder, die Dir sehr gut gelungen sind und viel von der Stimmung vor Ort einfangen und das Herz erfreuen, mir noch einmal einen zusätzlichen Schub gegeben.
    Tja, das Meer: immer irgendwie gleich und dennoch immer irgendwie so anders und so voller Sehnsüchte.
    Liebe Grüße Juergen

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  4. Liebe Ulli, welch eine feine Hommage an das Meer, wie es sich an „meiner“ Küste darstellt! All meine inneren Bilder sind hier nach außen gewendet und schauen mich an. Sogar die Wellen hast du gezählt und das Boot zum Schaukeln gebracht. Und Anas feine Dekoupage-Arbeiten hast du extra dokumentiert. („Bei Babis“ erzähle ich davon). Ich sitze derweil in Maroussi und denke an die Bucht. (Aber auch hier ist es schön, wie du weißt. Nur das Licht ist halt doch anders).
    „Gott ist hungrig“? Tatsächlich stellten sich die „alten“ Griechen – und wohl nicht nur sie – die Götter als hungrige Wesen vor, denen man Mahlzeiten bereiten muss. Man schlachtete nicht nur für sich selbst, sondern musste auch den Göttern ihr Teil servieren. Prometheus erlitt sein trauriges Schicksal (er wurde im Kaukasus an den höchsten Gipfel geschmiedet, und der Adler des Zeus fraß ihm die Leber weg, die immer wieder nachwuchs), weil er die Menschen gelehrt hatte, den Gott zu betrügen: unter das gute Stück Opferfleisch legten sie Unwürdiges (Innereien, Ohren, Häute) in der Meinung, Zeus würde es blind verschlingen. Er merkte es aber und wurde wütend, so sehr, dass er die Sintflut schickte, um dies Menschengesindel zu ersäufen. Die Deukalianische Flut (https://de.wikipedia.org/wiki/Deukalion) ist so ziemlich identisch mit der Sintflut, Noah heißt hier Deukalion.
    Aber ob die Götter wirklich hungrig sind? Wir christlichen Mitteleuropäer, die wir Hunger heute kaum noch kennen, können es uns nicht recht vorstellen. Wir essen hingegen „sein Fleisch“ (in Form der Oblate) im Abendmahl und sind also Gottfresser. (Für die Moslems und Jude nist dies die höchste Form der Blasphemie).
    Nun ja. Das ist ein weites Feld. 😉

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    • Liebe Gerda, ach ich mag es immer wieder, wie du mir/uns mit knappen Worten die griechische Mythologie näher bringst! Ich danke dir. So bekommt das Bild noch einmal einen anderen Hintergrund. Ich schrieb es ja, dass ich verschiedene Möglichkeiten gefunden habe, das eine ist, dass ich das Bild von Skitsofrenis als Ironie begreife, das andere ist, dass es in Zeiten von Verrohung und zunehmender Gewalt unter den Menschen an Solidartät, Liebe und Mitgefühl mangelt und sich ein Gott vielleicht deswegen grämt und hungrig wird – zugegeben eine sehr freie Interpretation!
      liebe Grüße, Ulli

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  5. Was ist das heute für ein Augenschmaus für mich! Erst Frau Christianes herrliche Vorfrühlingspralinchen und nun hier steinkolleriges Brandungskonfekt! Und ein Seitenblick auf die aktuellen Beiträge verspricht mehr Meer~~~~~~~~~~~ Huihuihui, genau richtig bei fisseligem Schneeregen. Danke dafür und ach, der hungrige Gott: In jedem von uns wohnt ein Funken Göttlichkeit und der will befeuert werden. Seelenfutter kwasi. Danke auch dafür hier bei Ihnen und herzliche Grüße zu den schwarzen Wäldern, Ihre Käthe Knobloch.

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    • Liebe Frau Käthe, da snd sie wieder, ihre ganz eigenen Wortpralinen, ich sag nur: steinkolleriges Brandungskonfekt, da lacht mein Herz – und ja, die innere Göttlichkeit will befeuert werden, sehe ich genauso!
      Meinen Dank und herzliche Grüße in Ihr Lippe(n)land, Ulli

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  6. Deine Fotos sind wunderschön, liebe Ulli. Ich kannte so vieles von Gerda und doch war auch vieles wie neu, weil Du eine andere Art des Fotografierens hast.
    Die Eindrücke, die Du mitbrachtest, müssen gewaltig sein und ich kann mir gut vorstellen, daß du noch lange von den Wellen in dem einen Meer träumen wirst, das sich unter seinen verschiedenen Namen auch sehr unterschiedlich darstellt. Doch immer ist es eine Reise wert, ganz egal welches es ist …
    Liebe Abendgrüße von mir

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    • Na klar, liebe Bruni, jedes Foto ist auch Spiegel des Auges, das sieht – wir haben diese verschiedenen Blickwinkel besonders bei den Hafenpaaren gezeigt – aber bestimmend ist ja auch der Moment, das Licht, die Zeit und letztlich auch die verschiedenen Kameras … Gerda fotografiert mit ihrem Smartphone, ich hatte meine Reisekamera dabei (Sony) und war oft nicht wirklich zufrieden und musste den Bildern mehr Licht geben, seltsam ist das, das kenne ich von der Nikon nicht – huch abgeschweift … lach … na du weißt was ich meine.
      Ich habe gerade mit einem Freund die Bilder aus Griechenland angeschaut (die ja deutlich mehr sind, als ich hier zeigen kann oder will), ja, das sind viele Eindrücke und das Leben am Meer, mit Bergen, Dorf und einer kleinen Stadt in der Nähe hat mir sehr gut gefallen, das könnte ich mir für mich auch vorstellen 😉
      liebe Grüße, Ulli

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  7. Pingback: Verlassene Orte 002 |

        • Das stimmt. Nur sehe ich in der Welt wenig positiven Wandel, nur bei einzelnen Menschen. Vielleicht muss erst noch einmal alles so richtig mies werden, bevor es dann wirklich besser bis gut wird. Ich weiß es nicht, aber ich resigniere auch nicht.

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          • …ich denke, der Wandel zum Guten ist nur wenig sichtbar, weil alles dafür getan wird, das Negative in den Vordergrund zu stellen…und ja, ich befürchte auch, es wird eine schwierige Zeit kommen, durch die wir gehen müssen…das ist wohl wie bei einer Geburt…

            …wir Alten haben es ja gut, wir sind schon weise…grins…

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