Weihnachtsspaziergang

Wenn ich am Morgen aufwache und solchen einen Blick durch mein Dachfenster habe, dann weiß ich, dass das Schmuddelwetter weitergezogen, die Sonne zurück, und es wieder ein bisschen kälter geworden ist,

dann mache ich zwar noch immer zuerst den Ofen an, koche Kaffee, esse meine Stulle, aber dann muss ich in die leuchtend, funkelnde Welt hinaus.

Eine stille Welt ist es an diesem Weihnachtsmorgen, eine Zauberwelt –

Ich kann nur staunen,

und in den Wald hineingehen, dort funkeln tausend kleine Tröpfchen, winzig kleine Weihnachtskügelchen in rot und grün und blau und voller Durchsicht –

nein, sie lassen sich nicht fangen und jeder Wichtel verschwindet zwischen den Bäumen, wenn man versucht ihn anzuschauen –

mit jedem Schritt werde ich froher,

bei den Moossteinen halte ich ein, schöpfe nach Atem, der Aufstieg ist hier steil,

es gibt nichts zu tun, an nichts zu drehen, es gilt nur zu sein und das Beste zu wünschen,

nie mehr auf Biegen und Brechen,

das, was nicht zu mir gehört bei den anderen lassen, ausatmen, leuchten und lieben, that`s it.

45 Gedanken zu „Weihnachtsspaziergang

  1. Was für wunderschöne Impressionen liebe Ulli! Wirklich märchenhaft schön! Bei Bild Nummer Neun dachte ich erst, ich sehe einen riesen großen Hund, aber es war ein Baumstamm.
    Dir noch eine kuschelige schöne Zeit!
    Liebe Grüße Babsi

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    • Sehr gerne, liebe Elvira, heute ist der Himmel wieder grau, da bin ich doch froh, dass ich gestern gleich losgegangen bin!
      Hab einen schönen zweiten Weihnachtstag,
      liebe Grüße, Ulli

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      • Gestern lag der erste Weihnachtsbaum entsorgt am Straßenrand, das Müllhaus quillt über mit den Resten vom Kaufrausch und der Hausmüll liegt überall drumherum. Das passt so gut in meine depressive Phase und ich wollte das zunächst fotografieren und darüber schreiben. Aber dann färbte sich der Himmel so wunderbar rot bevor es richtig hell wurde und ich dachte an deinen Spaziergang. Mir wurde klar, wie wenig mir geholfen ist, wenn ich mich über diese Dinge, die ich nicht ändern kann und die ich nicht verschuldet habe, so ärger, dass ich darüber die Dinge übersehe, die mir gut tun. Darum danke ich dir!
        Herzliche Grüße,
        Elvira

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        • Liebe Elvira, wir leben in einer solch absurden Welt, die Einen, die keine Gnade, keinen Anstand, keinen Respekt zu kennen scheinen und die anderen, die sich bemühen diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das ist die Schere, nicht wahr? Manchmal frage ich mich schon, ob ich mir etwas vormache, wenn ich mich selbst froh mache, aber letztlich ist ja auch niemanden gedient, wenn ich es nicht bin. Wenn nun mein Spaziergang solch eine Wirkung hat, dann kann ich nur dankbar und froh sein!
          Ich umarme dich, Ulli

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  2. Pingback: Wege ohne Farben | gestreift - berührt - geteilt

  3. Dies sind Bilder eines wahren Wunders, liebe Ulli, wie schön, mit Dir gehen zu dürfen!
    (Und nun haben Deine Bilder meinen kontrapunktischen Zeitgleich-Bildern noch ans Licht geholfen, ans weniger funkelnde Licht, was – dennoch, oder gerade deswegen? – ein ebenso wahres Wunder ist, nicht wahr?)
    Einen Herzensgruß in Deine lichtvollen Zeiten hinein
    Frau Rebis

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  4. Sehr meditativ und mit Sensibilität aufgefächert und präsentiert.
    Wenn solch eine Haltung ein jeder wieder zur Verfügung hätte, auf Abruf sozusagen, wäre es besser um unsere Welt bestellt!
    So aber müssen wir auf Wunder warten.

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