perfect garden

perfect garden – oder glatt gebürstet

copyrigt Pawel Kuczynski

Das hat man sich dann doch nicht so ganz getraut, aber immerhin, angedacht war es, die Pippi Langstrumpf mal ein bisschen zu schönen…

Pippi mal so ganz handsome, so wie es  gefällt und nicht ihr und schon gar nicht: widdewiddewit ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt…

Ich mag wieder Stinkefinger zeigen, ich mag wieder meine Lederjacke aus dem Kleiderschrank holen, ich mag wieder singen: Widdewiddewitt, wir machen uns die Welt wie sie uns gefällt…

Wie mir all das Glattgebürstete gegen den Strich geht. (Schön zu wissen, dass ich nicht alleine damit bin). „Man“ will „uns“ nicht, nicht unsere Bücher, nicht unsere Bilder, nicht unsere Geschichten, nicht unsere Lieder – nee, will „man“ nicht …  nicht glatt gebürstet genug, nicht gefällig genug, nicht schön-schön. Aber ist die Welt denn schön-schön?

Schön ist sie … hässlich ist sie auch. Das gilt es auszuhalten. Das braucht Mut. Das braucht Kraft. Jeden Tag. Das braucht Stimmen. Das braucht Bilder. Das braucht Worte. Wer braucht bitte weichgespülte Kunstobjekte? Wer braucht geschönte Geschichten?

39 Gedanken zu „perfect garden

  1. Wow, kraftvoll und kämpferisch kommst du daher und ich werde gleich erfasst von deinem Schwung., nein alles nur nicht brav sein…. mir fällt da ein Lied von Wolf Biermann ein….“die Ermutigung“ …..du lass dich nicht verhärten, in dieser harten Zeit…. kennst du bestimmt. Höre ich heraus, das deine Bronchitis sich gebessert hat ? Weiter so, …auch ich bin in Aufbruchstimmung, mich hat ein Blog von dir zu einem Scherenschnitt inspiriert, du hattest da eine wundervolle CD vorgestellt, ich habe sie beim Aufräumen gehört, das Bild von der weggehenden Frau fand ich unglaublich unter die Haut gehend. Leider habe ich es zu früh gelöscht und kann es nun nicht wieder finden. Ich bleib aber dran. Hoffe, ich habe dich jetzt nicht verwirrt. Mir schwirrt soviel durch den Kopf derzeit. Liebe Grüße und einen wundervollen, möglicherweise aufmüpfigen Tag , wünscht Marie

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    • Liebe Marie, nee, du hast mich gar nicht verwirrt, ich spüre deinen Schwung und das freut mich sehr! Ich glaube du meinst diesen Artikel, bzw. diese Musik: https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/07/13/musike-2/
      Ich höre dieses Lied auch immer wieder! Es passt gerade so gut zu meiner Situation und gehört zu meinen Mutmachern 😉
      Auf deinen Scherenschnitt bin ich sehr gespannt.
      Danke dir und ja, mir geht es wirklich wieder ein bisschen besser 🙂
      herzlichst grüße ich dich
      Ulli

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  2. „perfect garden“ ist ein klasse Bild. Irgendwie steckt das schon in der Natur, im Menschsein drin, dieser Hang zur Perfektion, dieses Bedürfnis, alle Widerstände ein für alle Mal zu bereinigen. Aber auch das Gegenteil, das Chaos, die Rebellion und scheinbar zielloses Ausprobieren, auch das steckt schon drin. Ich muss mit diesen widersprüchlichen Anlagen irgendwie zurechtkommen und meinen eignen Weg auf diesem verrückten Planeten suchen.

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  3. Ich mag Pippi, seit ich Kind bin, ich finde Mainstream-Geschichten eher zum Gähnen und mag das Bunte, das nicht in die Vorschriften passt. Schon immer. Mal mehr, mal weniger. (Aber könntest du vielleicht bitte „Pippi“ und nicht „Pipi“ schreiben?)
    Freitagmorgengruß
    Christiane

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  4. Worauf genau beziehst du dich konkret?

    (Ich kenne ja so Gedanken auch, merke aber inzwischen, dass ich keine Rundumschläge mehr tun mag und keine Wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Pauschalisierungen mehr, wie ich sie früher von mir kannte. Wenn Widerstand, dann konkret. Für mehr reicht die Kraft nicht mehr.)

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    • Im Prinzip steht es im Text: meine Bilder, meine Bücher, ich werde mir andere Wege suchen, um sie zu zeigen, bzw. zu veröffentlichen und ich habe vor weniger geschönt zu schreiben. Meine Serie: puppets in the streets (Sonntagsbilder) erzählt ja auch von einer Welt, die nicht wirklich schön ist … mir geht es auch nicht um Rundumschläge, dazu habe ich weder die Zeit, noch die Kraft, aber wenn mir etwas konkret gegen den Strich geht werde ich es benennen oder in einem Bild verarbeiten – so etwa…
      danke fürs Nachfragen!
      herzlichst
      Ulli

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  5. Pippi schmückt mein Badezimmer. Das Bild wo sie den Mund voller Spaghetti hat und ihre blauen Augen überzuquellen drohen und in der anderen Hand die Nudelbezwingerschere. Du bist auch eine Amizone, ich auch und viele die ich hier lese, die hinschauen in alle Facetten dieser Welt inklusive auch der eigenen, manchmal auch unbequem oder unschön findenden- und ich bring das alte Highlander-Zitat: Nur nicht den Kopf verlieren!
    Das macht so sterblich.
    Amizone sagte eine Vierjährige zu mir, die hatte blonde Propellerchen wie eine Blond-Pippi. Sie sagte, mein Haar sei Kupferflummi. Fand ich cool und hab ich mir gemerkt, genau wie die Amizone. Es hieße Amazone, korrigierte die Mama des Mädchens mit erhobenen Brauen. Ich sagte garnix um nicht pädagogisch das Kind zu versauen, doch ich dachte: Kind Du hast so Recht. Für Dich bin ich sehr gern eine Amizone, Du bist schon voll knorke. Und das Letzte erlaubte ich mir dann zu sagen ohne kindlichen Schaden anzurichten: Ich finde Dich knorke. Mutter Ratlos raufte sich entsetzt die Haare und die Lütte freute sich und lachte. Ob Mutter wohl später ‚knorke ‚ im Internett nachgeschlagen hat?
    mmandarin hat sehr trefflich kommentiert, darum spare ich mir das hier, hab eh genug erzählt…liebe Grüße✨

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    • Lieber Pit, im Kleinen geht das ja schon, im Großen muss jede und jeder für sich schauen wo und wie und was. Aber du hast schon recht, Zurzeit ist es wirklich nicht sher gemütlich auf unserem Erdenball! Geben wir einfach weiterhin unser Bestes!
      herzlichste Grüße
      Ulli

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  6. oh ja, viel zum nachdenken!
    und ja, bedenklich fand ich schon immer NICHT die rebellen, sondern die angepassten.
    widdewiddewitt, ein toller beitrag!
    liebe grüße (und von herzen gute besserung, das hab ich irgendwie jetzt erst mitbekommen!)
    diana

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  7. ein irre gutes Bild, der perfect garden .
    Spontan ging mir im Kopf herum: einen Kopf kürzer machen, Rübe ab, oder was? Alles Sprüche, die mir gegen den Strich gehen.
    Nein, ich mag auch keinen Stinkefinger und keine Männer, die ausspucken, eklige Flecken auf Bürgersteige und Straßen machen und meinen, das wäre männlich. Es ist aber nur dämlich und ich benutze dämlich nicht gerne, es ist ein falsch klingendes Wort.
    Pippi war für mich eine Freundin und Annika mir zu brav 🙂 Als Sachensucherin fühle ich mich bis heute. Inzwischen sehe ich aber nicht mehr ständig zu Boden, um alle paar Minuten etwas aufzuheben *g*.

    Deine Worte voller Power lese ich gerne und bin froh, daß es Dir wieder besser geht.

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Liebe Bruni verzeih, ich mag aber in manchen Momenten Stinkefinger! Ich will ihn ja wieder zeigen, weil ich in den letzten Wochen oft denke, dass ich so furchtbar brav geworden bin – was Männer so treiben ist noch einmal ein ganz anderes Thema – und was das Foto unten betrifft, so ist das die andere Seite des Lebens, es ist eine noch sehr junge Frau, die vollkommen betrunken war, sie hat mich sehr angerührt, später hat sie mich beschimpft, ich war ihr noch nicht einmal gram!
      Pippi war für mich ein Idol und irgendwie ist sie das auch geblieben!
      Ich grüße dich sehr herzlich
      Ulli

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      • auch wenn Du den Stinkefinger wieder zeigen willst, mag ich Dich *schmunzel*.
        Für mich ist er nix. Ich wüßte nicht mal genau, wie ich den machen sollte *lach*
        Ich denke, da gibt es andere Ausdrucksformen, die mir mehr liegen.

        Pippi, jaaaaaaaaaaaaa! Ohne sie hätte ein wesentlicher Teil meiner Kindheit gefehlt!

        Herzlichst Bruni

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  8. Immer wieder taucht das Thema „Mut gegen den Strich zu gehen“ in deinem Blog auf, und immer wieder inspiriert es mich zu mehr Mut, meine oft nicht konformen Gedanken zu zeigen. Wenn es auch noch nicht immer gelingt.
    Hatte eine Pause vom Bloggerland. Hoffe, wieder häufiger da zu sein.
    Herzlichst ❤

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    • Ich habe dich schon vermisst, liebe Madame! Ich freue mich, wenn ich etwas Mut in die Welt tragen darf, manchmal brauche ich ihn ja auch selbst und so ist es beides, Mutmachend für die eine und andere von euch und für mich selbst.
      Liebe Grüße
      Ulli

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