Erinnerungen

„Manchmal langweilen mich meine Erinnerungen.“

– im August notiert –

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Dieser Satz fiel mir ein, als ich im September durch St. Blasien schlenderte, um das alljährlich stattfindende Holzbildhauersymposium zu besuchen, die neuen Werke internationaler Holzbildhauer_innen zu betrachten und die Skulptur von Sang-Heon Lee aus Südkorea entdeckte. „Be lost in memories“ wurde zu meinem Favorit. Ich dachte an diese und jenen … solche, die in den Erinnerungen verloren gingen und gehen.

Manche Erlebnisse … manche Schicksale … manche Grausamkeiten … Erinnerungen … ich kann nachfühlen, warum man in ihnen verloren gehen kann, aber ich habe solche Erinnerungen nicht. Vielleicht kann ich darum so einfach sagen, dass mich manches manchmal langweilt oder dass ich mich nicht in ihnen verlieren will.

Und doch sammel ich Erinnerungen: die Bilder vom Jahr, die Kräuter der Wiesen für den Wintertee, der mich dann Sommer schmecken lässt, kleine Schnipsel und grössere sammel ich auch und Steine … woher war der nochmal? Ich sammel auch Bücher und ein bisschen Wissen und immer wieder viele Eindrücke.

Jetzt … spricht das Leben, auch wenn dabei einmal das

„Motiv auf dem Kopf“

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von Roger Loecherbach, mein zweiter Favorit!

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Mehr Favoriten …

Sommerzeit ist Sammelzeit. Ich trage die Schätze ins Haus, wie das Feuer an der Herbsttagundnachtgleiche, ich nehme es zu mir und lasse es brennen. Schaue die Kleinode, des vergehenden Jahres. Jetzt.

Jetzt

Auf blattlosem Ast
Sitzt allein eine Krähe;
Herbstlicher Abend.

Matsuo Basho

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39 Gedanken zu „Erinnerungen

  1. Guten Morgen,

    ich sammel auch. Am liebsten schöne Momente. Und ja, die gibt es zum Glück oft auch in Erinnerungen die man lieber nicht mehr mittragen mag. Wenn sich das Schöne wie ein sanfter Mantel um solche Momente legt, bis der Schmerz nachlässt, werden diese kleinen Wunder oft doppelt wertvoll.

    Dir einen schönen herbstgetönten Tag
    San

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    • Guten Morgen, San, manchmal frage ich mich wie getönt oder gefärbt die Erinnerungen sind, dann wiederum weiss ich, genau so war es, ob schmerzhaft oder schön …
      danke für deine Feinen Worte
      liebe Grüsse
      Ulli

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  2. Erinnerungen…..; das klingt so abgeschlossen – vorbei. Die mich umgebende Fülle der Gedanken, verschiedenen Dinge – meiner Mutter gesammelte Muscheln bringen das Meer – ein bestimmtes in meiner Garten – schaue ich nach rechts gerade ärgere ich mich über Herrn Sloterdijk – Sphären eins, zwei, drei – wo ich doch in einem Raum oder Miljö bin – irgendwie stehen die Bücher nicht gerade und werden erdrückt von W.A.SEIBEL und Voltaire. Darüber warnt „Der schwarze Schwan“ von Taleb. Niemals zuvor ist in Mittelschweden ein Luftdruck von weit über 1050hgP gemessen worden. Mein Barometer endet hier. Die Ursache dreht sich auf der anderen Seite des Atlantik. Ich wundere mich immer in welchen Sphären manche und manches schweben. Bilder: „Lost in memories“…………..meine Erinnerungen sind in Form gegossenes Wissen auf dem ich gerade stehe. Ich bin nicht in ihnen verloren – wenn welche auch nicht vorhanden oder andere es nicht sehen können. Freunde meinen in mir sind auch Erinnerungen der vor mir. Und meine bleiben in denen die nach mir. Ich bin nicht meine Erinnerung – flow. Liebe Ulli, danke für diese Erinnerung. Und diese kleine morgendliche philosophierend-schreibende Zeit. Gleich werde ich den Schrank mit der Musik gerade hinstellen – meine Platten und die dazugehörigen Geräte……, beim letzten Umstellen fand der Schrank nicht die richtige Position. Sonnige Grüsse Ruth

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    • Liebe Ruth, du schreibst, wie es sich für dich anfühlt, du vergleichst den Luftdruck mit deinen Erinnerungen, Bücher erzählen dir von dem, was du einmal gelesen hast und ja Freundinnen und Freunde, da bleibt immer ein Stückchen im Herzen, auch wenn man dann ganz neue Wege eingeschlagen hat.
      Frohes räumen wünsche ich dir
      herzliche Grüsse
      Ulli

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  3. Beeindruckende Skulpturen. Ohne meine Erinnerungen könnte ich nicht sein wer und wie ich bin. Die dunklen Erinnerungen haben mich gehärtet wo ich zu weich war, die hellen weichen auf, was über Alltag zu sehr verhärtete. Zum Lernen bräuchte ich beide Sorten, zum Leben wünschte ich mir manchmal noch mehr Hell, langweilig finde ich Elternabende mit Wahlen zu Klassenpflegschaftsvorsitzenden (ich bin zu groß geworden, um einfach unter die Schulbank zu kriechen und mich dort zu verstecken) sowie die meisten politischen Ergüsse sowie unbedingt Krankenhausaufenthalte!Krankseinmüssen ist überhaupt stinklangweilig. Was täte man da bloß ohne die Erinnerungen? Auch die langweiligste nehm ich dann und Falte noch einen Papierflieger draus.
    Herzliche Morgengrüße
    von Stefanie

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    • Klar, liebe Stefanie, ich wäre auch nicht die, die ich jetzt bin, ohne all dem, was ich erfahren habe, was teilweise in Erinnerungsschachteln, teilweise in den Gedankenauffangbüchern und Bildern verwahrt wird. Keine Erfahrung möchte ich missen! Mein obiger Satz bezieht sich darauf, dass ich in Gesprächen, wenn jemand etwas erzählt und mir dann gleich wieder eine Geschichte aus meinem Leben dazu einfällt, es langweilig finde und mittlerweile diese Geschichten nicht mehr erzähle … zu oft getan oder so. Und dann ist es ja auch noch die Frage woran ich mich immer wieder erinnere, ob ich will oder nicht, was einfach immer wieder hochploppt und mir als abgenudelt erscheint …
      Papierflieger kann ich nicht, aber Schiffchen 😉
      herzliche Grüsse
      Ulli

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      • Ich weiß, ich hab ein bisschen herumgeklugscheibengekleistert…..(Asche auf mein Haupt!) . Ich vermute, die meisten Menschen legen Wert darauf, dass sie sich gut erinnern an Dinge in ihrem Leben. Wenn wer was erzählt und Dir fällt was aus Deinem Leben dazu ein, egal wie oft Du es schon erzählt haben magst, ist diese Geschichte von Dir als Erwiderung auf eine Geschichte eines anderen vielleicht gerade richtig als Erwiderung. Wenn wo was hochploppen will, stellt sich mir immer zuerst die Frage, warum das wieder hochkommt. Warum ausgerechnet jetzt? Und oft ergeht es mir so, dass ich feststelle, dass genau meine abgenudelte, schon tausend und eine Nacht erzählte Geschichte gerade diesem speziellen Menschen vielleicht gerade etwas gibt oder etwas Gutes irgendwie will, oder ihn einfach aufmuntert und erheitert. Ist es Erzählen um des Erzählens willen, etwas beisteuern zu können zum Unterhaltungswert des Gespräches? Sicherlich auch und Deine Gedanken verstehe ich sehr gut und kann sie auch nachvollziehen, weil ich sie auch oft genauso denke und dann aber das Obengeschriebene mit für mich einbeziehe. Will heißen, ich denke heute viel mehr darüber nach was ich wie wem wo erzähle (könnte das Erzählte wem schaden…?) und höre inzwischen lieber bei anderen hin, obwohl ich das schon immer gern tat. Denn selbst Erzählen kann ganz schön anstrengend und manchmal eben auch langweilig sein. Niemand kennt seine Geschichten so gut wie Du selbst. Ich las mal irgendwo, dass das immerwieder Erzählen alter Geschichten dem Erhalt der Erinnerungen dient. Es ist wie ein Updaten des Datenspeichers. Darum schreibe ich immer öfter meine Erinnerungen auf, solange sie noch scharf und klar sind. Das sind sie nämlich vielleicht mit zunehmendem Alter nicht mehr und das….erschrickt mich auch, muss ich zugeben…der Verlust der Erinnerung mit dem Älterwerden….
        Mit den gefalteten Schiffchen und Papierhüten bin ich aus der Übung, stelle ich grad fest. Also werde ich diese üben.
        Jetzt hab ich hoffentlich nicht zu viel geschrieben.
        Verflixt. 🙂

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      • beruhig … nein, du hast nicht zuviel geschrieben 🙂
        Ja genau, mittlerweile höre ich einfach gerne den Geschichten anderer zu … meine sind ja eh im Archiv, also die, die mir wichtig sind … ans Alter denke ich dabei nie, vielleicht sollte ich das mal tun?

        Und dann ging es ja in dem Artikel auch darum, dass man in den Erinnerungen verlorengehen kann, und das will ich eben auf keinen Fall!

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  4. Der Umgang mit Erinnerungen ist ein riesengroßes Thema, liebe Ulli, das hier in deinem Beitrag und in den Kommentaren schon ein bisschen aufgefaltet wurde. Geschichten, die man immer wieder erzählt und die zu Anekdoten werden, glattgeschliffen und handlich wie Kieselsteine – ja, die können eine Unterhaltung bereichern, aber sie werden dem Erzähler und dem, der verdonnert ist, sie immer wieder zu hören, auch langweilig. Dann gibt es die prägenden negativen Erinnerungen, von denen man nicht loskommt und die immer unter der Oberfläche drauf lauern, bei Gelegenheit hochzupoppen. Und die wunderbaren Erinnerungen, von denen ich immer meine, zu wenige zu haben. Ich stelle mir vor, ich müsste jahrelang in einem Gefängnis sitzen – würden sie reichen? Als man mich vor einer Operation mal vergessen hatte, in einem eiskalten Raum und nur im Hemdchen, stellte ich mir Schritt für Schritt einen sonnigen Spaziergang vor, den ich mir glücklicherweise eingeprägt hatte. Und so überstand ich die Zeit ohne Panik. Wenn ich mich jetzt grad daran erinnere, so ist das eine schlimme Erinnerung, in ein die eine schöne Erinnerung eingekapselt ist – Erinnerungen sind wie Kapseln, in denen andere eingeschlossen sind.
    Damit arbeite ich auch in meinen Therapien: wenn eine Klientin ihre Geschichte runtererzählt, stoppe ich sie, denn das bringt nichts. Es ist die Fassadengeschichte, schon zu oft erzählt. ich beginne zu tasten, wo es schmerzt, wo sich eine schlimme Erinnerung eingekapselt hat. Das geht oft nicht mit Worten. – Okey, ein großes Thema, genug für jetzt. Liebe Grüße dir! Gerda

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    • Liebe Gerda,
      ja eben, es ist ein grosses Thema und genau das habe ich auch mit dem Beitrag bezweckt … ich freue mich ja immer sehr, wenn es dann hier im Kommentarstrang lebendig wird und bei dem Thema ist es das heute Morgen schon geworden, alleine die Länge der Kommentare spricht für sich- ich mag das!
      Dein Bild von der Kapsel gefällt mir sehr, ich spreche ja immer von Erinnerungsschachteln oder vom Erinnerungslabyrinth, weil Erinnerungen sich mir nicht linear zeigen, da schwappt eine über die andere.
      Die schlimmen Erinnerungen haben sich erst im Laufe meines Lebens „entpuppt“, manches nur lag an der Oberfläche, für anderes musste ich erst stark genug werden und wo wäre ich heute ohne die Therapie und die Ausbildung? keine Ahnung … wäre ich immer noch mehr Trauerkloss, als die wieder erstarkte Optimistin? Wahrscheinlich …
      Diese Vorstellung von der Zelle hatte ich auch früher einmal, mittlerweile liebäugele ich ja eher mit einem Jahr Rückzug im hohen Norden, da muss ich aber noch bis zur Rente warten, damit mich niemand „verfolgt“ – lach – ich bin wirklich neugierig, was in so einem Jahr passiert, wenn ich, ausser zum einkaufen, alleine wäre … dazu der nordische Winter, seine Polarlichter, die ewig erscheinende Dunkelheit, die aber eben nicht ewig ist … wie würde ich mich verhalten, was würde noch hochploppen, wie könnte ich es ohne Austausch verarbeiten? Das sind so die Fragen und die Reize dazu …
      Ich weiss gar nicht mehr wirklich, ob ich zu wenig gute Erinnerungen habe, aber ich lese ja auch bei dir, dass dies eher ein Gefühl ist?
      Dein Krankenhauserlebnis ist heftig, da kann ich nur Bravo sagen, dass du es so gut gemeistert hast.
      Auch ich höre an dieser Stelle mal auf – nur noch eins: ein Ort, an dem ganzjährig die Rosen blühen kann nur ein Paradies sein 😉
      herzliche Grüsse an dich vom Nieselregenberg
      Ulli

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    • Ich glaube, es war Albert Camus, der (dem Sinne nach) schrieb, man müsse nur einen Tag wirklich gelebt haben, um für den Rest seines Lebens davon zu zehren…
      Was du zum wiederholten, glatten, geschliffenen, berührungsfreien Erzählen schreibst, hat mir gut gefallen, Gerda. Ich habe im Rahmen biografischer Gespräche ähnliche Erfahrungen gemacht: Erst das quasi jungfräuliche Erzählen bringt Erkenntnisse für den Erzähler – und Geschichten, die auch den Leser bzw. Zuhörer berühren. Da, wo es um Schmerzliches geht, aber ebenso auch im Wunderbaren.
      Ein großes Thema, fürwahr. Schön, dass du deine Erfahrungen teilst!

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      • Naja, ein paar, liebe Maren 😉
        Camus Äußerung ist zutreffend. Und da uns das unendlich viele des Erinnerbaren überwältigen und keinen Platz mehr würde fürs neue Erleben ließe, vereinfachen wir das meiste so sehr, dass fast nichts mehr bleibt als der pure Fakt. Proust hat bekanntlich ein Riesenwerk geschrieben, um der Erinnerung ein bisschen von seiner ursprünglichen Qualität zurückzugeben.

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      • Sicher, Maren, gibt es den Fakt nicht, alles bedarf der Interpretation, damit es Bedeutung gewinnt, und die kann sich ändern. Aber in vielen Erzählungen, auch von KlientInnen, werden sogenannte Fakten gehandelt, sie bilden das Rückgrat der Geschichte. ZB „Ich wurde mit Kaiserschnitt geboren und gleich von meiner Mutter getrennt“, „Meine Mutter hat mich nicht gewollt“, „ich war Vaters Liebling“, „meine Oma war eine strenge Frau, aber gerecht“ etc pp.

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  5. Erinnerungen zu haben, bedeutet, wir haben erlebt!
    Abgenudelt sind sie selten und erzählen wir sie wieder und dann nocheinmal, bedeutet es nur, sie sind uns wichtig . Wir bestehen aus so vielen Erinnerungen von vergangenen Momenten und andere teilhaben zu lassen, ist so gut, hilft uns auch beim Verarbeiten von schwierigen Erinnerungen.
    Sind wir ein bissel älter, sind sie reichhaltig, in großer Menge vorhanden *g* und das, was uns langweilig erscheint, ist den Lesern oder Ratsuchenden höchst interessant…

    Klick mal meinen Gravatar größer, liebe Ulli, dann ertkennst Du, daß ich auch ein Sammler bin und irgendwann fing ich an, Eindrücke zu sammeln… aber ich denke, das tun wir doch alle, es sei denn, wir gehören nicht zu den Gedanken- und Erinnerungsfetzensammlern…

    Schön, Deinen Erinnerungsbildern zu lauschen, bzw. von ihnen zu lesen

    Herzlichst Bruni, mit einem dicken Infekt :-), der schrecklich müde macht…. aber ich habe auch in der Nacht nicht geschlafen, nur ein Stündchen am Morgen…

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    • das „gefällt mir“ bezieht sich natürlich weder auf den Infekt noch auf die Schlaflosigkeit …ich bin jetzt in einem Alter, in dem die Erinnerungen zu verblassen anfangen, scheint mir. Jedenfalls haben sie eine Menge von ihrem emotionalen Ballast verloren. Sie haben sich „geklärt“, ohne sich zu „verklären“. Gute Besserung dir, liebe Bruni!

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      • Liebe Gerda, wunderbar auf den Punkt gebracht, das kannst du! Ich labe mich gerade an dem Geklärten ohne der Verklärung- und ich stimme dir zu, auch wenn du älter bist, so erlebe ich es seit 2/3 Jahren eben auch, ich empfinde es als sehr erleichternd! Alte Häute sind abgefallen …

        zum Paradies … weisst du, ich glaube eh an kein äusseres Paradies, aber ich glaube an schöne Orte, die mich verzaubern und mich an das Paradies denken lassen und vor lauter Glück fühlt es sich dann (fast) so an.
        Wir suchen im Aussen und finden im Innen …

        Für immer wollte ich auch nicht ohne Austausch sein oder bleiben, aber wirklich mal zu erfahren, wie es mit mir ist, wenn ich mich nur um mich, mein leibliches und seelisches Wohl kümmern darf, das wäre mir so ein Jahr wirklich einmal wert. Und ich weiss jetzt schon, dass es da Phasen geben wird, da werde ich die Wölfin sein und den Mond anheulen vor lauter Einsamkeit …

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        • An ein äußeres Paradies könnte ich vielleicht glauben, aber da ich nun mal ein Mensch bin, habe ich das Denken gelernt u wurde ergo aus dem Paradies vertrieben 😉
          Es ist immer das Innere des Menschen, das störend in die Harmonie des Seins eingreift, scheint mir. Noch einen schönen Abend wünsch ich! Ich plage mich grad mit einer Leinwand, die ich über- und ummale. Warum sitze ich nicht einfach auf der Gartenbank u betrachte den Mond?

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          • Ja, und es geht doch darum das Innere zu befrieden, sodass es inspiriert, aber nicht mehr stört … so stelle ich mir das wenigstens vor und ein winzigkleines Stückchen Weg bin ich ja auch schon geangen …
            ich gehe jetzt unter die Dusche und dann ab zum Buch, morgen rappelt der Wecker … und dann tanz ich einen Tango … lalalala …

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    • Liebe Ulli, mir scheint, du suchst nicht das äußere Paradies, in dem die Rosen immer blühen, sonst würde es dich nicht in den hohen Norden ziehen, in dem du anscheinend das innere Paradies zu entdecken hoffst.
      Solche Vorstellungen von einer großen Einsamkeit, in der ich mich den großen Themen, die sich sonst immer zerfusseln, annähern könnte, habe ich auch oft genährt, aber bisher nicht realisiert. Der Ort meiner Wahl war die Insel Samothrake, wo ich sogar ein Stück Land besitze. Ob ich aber so ganz ohne Austausch mit Menschen existieren möchte?

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    • Liebe Bruni, erst einmal wünsche ich dir eine guuute Besserung und sende dir einen Heilesegen, wenn du arg aufpasst, kannst du ihn spüren …
      Meine Einstellung zu den Erinnerungen hat sich erst in den letzten zwei, drei Jahren geändert, manche muss ich wirklich nicht ständig haben, geschweige denn immer und immer wieder erzählen/wiederkäuen. Ich habe schon viel in meinem Leben geredet, ich habe geschrieben und schreibe noch immer und ja, ich habe reichlichst erlebt und wünsche mir, dass ich noch lange reichlich erleben darf … aber ich mag mehr und mehr zum einen die Stille, zum anderen tieferen Austausch, mag mit den Menschen, die ich treffe philosophieren, das Jetzt erleben und gemeinsam etwas „tun“, statt immer wieder meine Lebensgeschichte zu erzählen!
      Werd flugs wieder gesund, liebe Bruni
      herzlichst
      Ulli

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    • Lieber Lu,
      St. Blasien steht ja immer da und in dieser winzigen Stadt gibt es nicht nur den Dom mit der zweitgrössten Kuppel in Deutschland, sondern auch viele Skulpturen, da immer welche im Ort bleiben … da kann man dann wandeln … schön ist das! Sprich, es lohnt sich IMMER und wenn du wirklich mal mit deinem Töfftöff es bis hierher schaffen solltest (tolle Motorradstrecken gibt es hier!), dann gehen wir erstbesten Kuchen essen und trinken einen Kaffee zusammen, das fände ich sehr fein!
      Herzliche Abendgrüsse
      Ulli

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    • Liebe Maren, du hast hier im Kommentarstrang viel gelesen, sodass ich mich jeglicher weiterer „Erläuterungen“ enthalten kann- na ja, ein bisschen will ich doch erzählen – lach –
      wenn ich mit Menschen arbeite gehe ich ja immer von dem Jetzt und Hier aus und kaum sind die Menschen „draussen“, machen ihren Medizingang, kommen Erinnerungen, die ich dann später, wenn sie sie erzählen spiegeln kann- dieses Jetzt und Hier ist letztlich von einem Atemzug zum nächsten, jetzt ist sofort vorbei und schon leben wir in den Erinnerungen bzw. erzählen von der ganz frischen Vergangenheit und dahin webt sich dann das Alte … ich möchte sooo gerne noch viel mehr solcher Erfahrungen sammeln, sprich noch viel mehr in diese Arbeit kommen, statt immer wieder mir die Füsse in der Küche platt zu rennen. Ich stelle ja Weichen … du darfst mir die Daumen drücken oder mich im nächsten Jahr coachen 😉 , wenn du magst!
      Herzliche Abendgrüsse und herzlichen Dank für deins
      Ulli

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      • Das ist sehr spannend, Ulli. So ganz auf den Moment bezogen habe ich Erinnerungen bisher nicht betrachtet bzw. es (sie) vielleicht auch einfach nur nicht „Erinnerungen“ genannt. Jeder Mensch betrachtet ja seine Vergangenheit im Licht seiner Gegenwart und sieht bzw. bewertet sie dementsprechend u.U. sehr anders als noch vor einer Weile. Erinnerungen stiften Sinn, so erlebe ich das, und sie erlauben, rote Fäden zu spinnen, immer relativ zum Jetzt. Ich freue mich, (weiterhin) deinen Fäden zu folgen – und den Weichen auch. Liebe Grüße!

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      • Das ist natürlich eine sehr nahe Definition on Erinnerung und Vergangenheit, das stimmt, was ich damit letztlich sagen wollte ist, dass sich alle Erinnerungen in unser Jetzt weben und wir sie von hier aus betrachten und das dann, im Laufe des Lebens, neu bewerten …
        schön, dass du weiterhin folgst, ich freue mich natürlich darüber sehr 🙂
        geniesse das Wochenende
        herzliche Grüsse
        Ulli

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  6. Tolle Bilder, liebe Ulli!
    Bestimmt ist es besser, im Hier und Heute zu leben.
    Und doch prägen uns die vergangenen, gewesenen, erlebten Geschehnisse.
    Sehr gerne würde ich so manche Erinnerung im Kästchen „Langeweile“ ablegen – aber es ist sonderbar: je älter ich werde, desto weniger gelingt mir das. Wahrscheinlich sind es die unausgesprochenen Dinge – die nun nie mehr gesagt werden können – die mich daran hindern.
    Leider verdrängen die unschönen Erinnerungen die schönen zunehmend.
    Alles Liebe,
    Michael

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    • Hallo Michael, das ist schade, dass die unschönen die schönen Erinnerungen zunehmend verdrängen- ich bin ja eine grosse Verfechterin der inneren Haltung, die wir im Laufe des Lebens einzunehmen lernen, dazu gehören für mich auch die Bewertungen, was ist wirklich unschön, was wirklich schön und was konnte ich aus beidem lernen? Mit diesen Fragen relativierte sich so einiges. Auch hat es mir schon sehr geholfen die unausgesprochenen Dinge aufzuschreiben, so zu tun, als ob ich nun einen Brief an die- oder denjenigen schreibe … solch einen Brief habe ich dann im Anschluss sehr bewusst verbrannt- so können wir vieles transformieren …
      ich wünsche dir einen guten Samstag
      herzlichst
      Ulli

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  7. Dankeschön, Ulli!
    … bin ja schon dabei, das so ähnlich zu tun.
    Dir wünsche ich auch ein schönes Wochenende!
    Von Herzen alles Liebe,
    Michael

    Gefällt 1 Person

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