Sonntagsbilder – Schönes

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Vor ungefähr zwei Wochen besuchte mich eine Freundin. Wir schwatzten hin und her und her und hin, unter anderem ging es auch um die Kunst und was sie ausdrücken kann, soll, will. Sie sagte, dass es ihr um die Schönheit ginge, sie zu zeigen, sie zu spiegeln, dass es doch schon genug Schreckliches in der Welt gibt, als dass sie dies auch noch zeigen wolle.

Ich gehe mit der Haltung von Sowohl-als-auch. Manchmal muss ich Bilder zu den schrecklichen und hässlichen Seiten des Lebens machen. Ja, ich muss, weil sie mich umtreiben, weil sie hinaus wollen. Weil ich aber auch denke, dass Kunst ein Spiegel der Zeiten ist, dazu gehören eben auch die Hässlichkeiten des Jetzt, noch ganz abgesehen davon was schön, was hässlich ist. Müll im Wald finde ich hässlich, zum Beispiel, eine Juniwiese schön …

Wie ihr das wohl seht?

Aus dem Brunnen meines Sommerarchivs geschöpft …

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Die Geflügelten im Juli und August

Von meinem Ausflug nach Basel

Auf einen schönen und erholsamen Sonntag!


P.S. Neuerdings landen meine Kommentare bei einigen von euch im Spam, warum das so ist, weiß nur der Kuckuck, vielleicht schaut ihr einmal nach, ob es bei euch auch so ist? Bitte Frau Knobloch, bei Ihnen weiß ich es, bei anderen bin ich mir unsicher. DANKE!

60 Gedanken zu „Sonntagsbilder – Schönes

  1. Wunderbare Bilder liebe Ulli. Zu deiner Frage. Ich folge bei allem meiner Gefühlswelt. Beim Fotografieren macht mich das Objekt selber aufmerksam, beim Zeichnen bin ich sehr darauf aus die Person gut zu treffen, deshalb wird es immer nur schön und beim Schreiben von Büchern folge ich den Figuren. Nur bei der Lyrik bin ich oft einer gewissen Melancholie unterworfen die mich zwingt. Kochen ist reine Entspannung, deshalb kann das nur positiv sein – dir einen zauberhaften Sonntag 🙂

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    • Ich danke dir, Arno, warum muss ich jetzt an Otto Dix denken? Ja, klar, weil er in seinen Porträts nicht nur auf das Schöne fixiert war und weil sie mich darum besonders faszinieren- an den sogenannten schönen Gesichtern gleitet mein Blick ab, er findet nichts zum festhalten, deshalb mag ich all diese gleich gestylten und gelifteten Modells nicht, sie sind wie Masken, ich finde das gelebte Leben in jeder Falte und plötzlich ist da Schönheit …
      herzlichst
      Ulli

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  2. Für mich ist es selbstverständlich, dass Hässliches und Problematisches ebenso gezeigt und beschrieben wird wie Wunderbares und Schönes. Es wäre sonst nicht wahr!
    Das Schöne ist labend für Herz und Seele. Das Hässliche macht Angst, erregt Abscheu, wie der Müll im Wald. Trotzdem! In den Filmen von Ingmar Bergmann fand ich oft beides gekonnt in Szene gesetzt. In Kommentaren, nicht nur hier, geht es mir oft viel zu überschwänglich zu. Manchmal hat man Not, weitere Bewunderungsworte zu finden, ich denke dann, das darf doch nicht wahr sein…(obwohl ich auch nur zu gern solche Wahnsinnswunderbarkommentare bekomme). Vielleicht verstehst, was ich meine!?
    Gruß von Sonja

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    • guten Morgen Sonja, ja, ich glaube zumindest, dass ich weiss, was du meinst … schön und wunderbar sind so Kommentare, die zwar schmeicheln, aber noch nicht sagen, was denn daran jetzt wirklich schön oder wunderbar ist, es sagt nichts über das Gefühl dahinter, was ausgelöst wird und erzählt keinen einzigen Gedanken, wenn wir uns darauf beschränken. Ich bin recht froh Zurzeit, dass es sich hier gewandelt hat, dass ich mehr Gedanken und Gefühle zu meinem lesen darf.
      Ingmar Bergmann … wie lang das her ist, das könnte ich auch mal wiederholen …
      herzliche Sonntagsgrüsse
      Ulli

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  3. Ich denke grad über den Unterschied zwischen Hübsch-/Nettheit und dem, was ich wirklich unter Schönheit verstehe, nach. Schönheit ist die tief unter dem Oberfläche liegende Botschaft von Unversehrtheit und sie beinhaltet für mich Hoffnung, Kraft und Heilung, Phantasie, Lebensfreude, Übermut. Etwas, das mich von innen berührt, weil es Ausdruck von etwas Größerem ist. Es ist etwas, das nicht einfach per se in jedem hübschen Naturbildsujet (Blümchen und so) mit dabei ist, selbst wenn mich das Original in der Natur tief berührt. Ein Originalsonnenaufgang haut mich mit seiner heilsamen Schönheit aus den Socken, während mich ein Bild desselben langweilen kann.
    So verstanden ist Schönheit in der Kunst absolut not-wendig.
    Was natürlich die Auseinandersetzung mit den hässlichen Themen nicht ausschließt. Aber selbst die Auseinandersetzung mit den Abgründen kann Schönheit hervorbringen.
    Nimm einen alten Menschen mit seinen vielen Geschichten, die ihn womöglich „entstellt“ haben. Er ist dennoch, mit den Augen der Hoffnung betrachtet, „schön“. (Ich ringe nach Worten, um das Wort Schönheit aus dem engen Korsett zu holen, in dem es oft steckt!)

    Kurz und gut: Wir brauchen Schönheit um zu überleben.

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    • Liebe Soso,
      ich denke gerade an Sherry, die einmal zu meinen Bildern schrieb, dass sie meine Liebe zu den Dingen und dem Leben darin sehen kann, da war ich baff-
      Meine Liebe schwingt auch in meinen Bildern mit, die auf den ersten Blick hässlich sind oder Hässliches darstellen, weil dahinter die Sehnsucht nach der Unversehrtheit schwingt, z.B. der Müll im Wald …
      Wie ich gerade schon an Arno schrieb, geht es mir mit den Gesichtern so, dass ich, wenn ich ihnen gelebtes Leben lesen kann, die Schönheit schon da ist, Schönheit hat wohl auch etwas mit Wahrheit, Offenheit und Ehrlichkeit zu tun? Denke an sogenannte „verschlagene“ Gesichter und solche, die voller Falten sind mit blitzenden Augen.
      Schönheit ist da, immer, wir müssen nur die Augen dafür öffnen, sie nährt uns und kann Wege zeigen. Hübsch und Nettheit gehören für mich nicht hierhin, das ist noch einmal ein anderes Feld, hierbei denke ich an Masken, nicht an Schönheit und Ehrlichkeit.
      Diese Aussage von dir mag ich sehr: Schönheit ist die tief unter dem Oberfläche liegende Botschaft von Unversehrtheit und sie beinhaltet für mich Hoffnung, Kraft und Heilung, Phantasie, Lebensfreude, Übermut. Etwas, das mich von innen berührt, weil es Ausdruck von etwas Größerem ist.
      Herzliche Grüsse
      Ulli

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  4. Natürlich gibt es Häßliches und Schönes. Mit dem ruhigen Blick des Schönen auf das Häßliche zu schauen, hilft mir beim Verarbeiten. Habe ich verarbeitet, kann ich mich der Beseitigung oder Besserung des Häßlichen widmen.

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  5. Ich persönlich mag es nicht wenn vorgegeben wird was diese oder jene Kunst bedeutet. Dann stelle ich mir immer die Frage für wen der Künstler die Kunst betreibt/macht wie auch immer.
    Deine Bilder sind sehr angenehm anzuschauen finde ich. Mehr kann ich in diesem Forum zu ihnen nicht sagen.
    Selbst in unseren geschriebenen Worten „sieht“ ja jeder etwas anderes. Denn das ist es. Wie nehmen in Bildern war. Und das sollte man jedem doch selbst überlassen. Jeder so wie er es wahrnimmt. Oder? 🙂 Es ist immer dem Betrachter überlassen was er sieht. Kunst kann man nicht falsch verstehen. Aber das ist nur meine Meinung! Munter bleiben aus dem Norden!

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    • Du sagst etwas sehr Wesentliches, mit dem ich gehe … es gibt kein Richtig und kein Falsch, solange etwas in mir bei der Betrachtung oder beim Lesen und Hören beginnt zu schwingen, sei es nun leicht, sei es nun schwer- es zu bewerten ist die Falle, wenigstens für mich.
      Die Bilder (und Worte, Musik etc.) wachsen aus uns heraus, der Rest liegt im Auge der Betrachter_innen, ja!
      Ich danke dir und füge noch schnell ein herzliches Willkommen in meinem Café an
      herzlichst
      Ulli

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  6. Wenn Schwalben die Stacheln des Drahtes bilden,
    Wenn der zunehmende Mond durch den Baukran schaut.
    Wenn der Turmbau zu Basel ein Dreieck aus dem Blau des Himmels schneidet.
    Alle Schmerzen versöhnt der dunkle Herzensstern im violetten Strahlenkranz und alle Tränen fängt auf die Schale, in der sich das Licht spiegelt. Sei lieb gegrüßt und bedankt für deinen schönen Sonntagsgruß. Gerda

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    • Danke Gerda – ich habe ja etwas mehr Widerspruch zu den Baselbildern erwartet, im Sinne von: das soll jetzt schön sein! Ich schmunzel.
      Und ich freue mich über deine Worte zu meinem- merci vielmals und hab einen guten Tag
      Ulli

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      • Um noch eins draufzumachen, damit es völlig klar wird: dein Foto von den Schwalben, das die Wirkung eines Stacheldrahts erzeugt, ist in seiner Symbolik zum Thema schön-hässlich unübertrefflich. Die beiden anderen genannten gehen in dieselbe Richtung. Im Grund geht es wohl um das Gleichgewicht zwischen der Intervention des Menschen (die als bedrohlich, zerstörerisch, , hässlich, tot empfunden werden kann) und der Kraft, die in allem Lebendigen wirkt und alles heilt, so dass Schönheit entsteht. LG Gerda

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      • Aufgrund deines Blicks habe ich das Schwalbenfoto noch einmal betrachtet, dann erst sah ich den „Stacheldraht“, wie blind man doch oft für das Eigene ist, und wie kostbar dadurch die Blicke und Worte der Betrachterinnen werden und sind- du schaust immer zweimal, wenn nicht noch mehr, verbindest das Gesehene mit deinem reichen inneren Schatz, so kann sich auch meins wandeln. Dafür bin ich sehr dankbar!
        Die Intervention des Menschen … auch hier finde ich nicht grundsätzlich nur Bedrohliches, Zerstörerisches, Hässliches, ich denke gerade an den Fotografen Saldago, der, zusammen mit seiner Frau und vielen anderen, einen Wald wiederbelebte, der einstmals war und dann zu nackten Hügeln mutierte, das tat er nachdem er so unglaublich viel hässlich Menschliches (der Bürgerkrieg von Ruanda) abgelichtet hatte und am Ende seiner Kraft angekommen war- ach, und noch so viele andere wunderbare Projekte fallen mur gerade ein. Wir tun den Menschen unrecht, wenn wir nur an das Zerstörerische denken …

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      • Liebe Ulli, ich denke nicht schlecht über die Menschen! Wenn ich sagte, dass die Kraft, die in allem Lebendigen wirkt, das gestörte Gleichgewicht wieder herstellt, dann meine ich durchaus auch den Menschen. Denn auch in ihm wirkt diese Kraft.

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  7. Guten Morgen, liebe Ulli,
    ich denke, beide kommen ohne einander nicht aus, sie bedingen sich.

    Die Erfahrung mit den Spams haben wir ebenfalls gemacht, darum schaue ich häufiger nach.

    Einen schönen Sonntag wünschen wir aus Norfolk,
    Hanne & co

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    • Ja genau, liebe Hanne, könnten wir die Schönheit wirklich sehen, gäbe es nicht all das Hässliche auf der Welt?
      Ich danke dir und grüsse dich und deine drei Lieben sehr herzlich vom blau-grauen Sonntagsberg
      Ulli

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      • Heraklit lässt grüßen! Einheit der Gegensätze, das Hohe ist nicht denkbar ohne das Niedrige (Tiefe), das Schöne schlägt in seiner Steigerung um ins Hässliche und umgekehrt. … Verzeiht mir, ich bin grad auf dem H-Tripp u alles erscheint mir im Lichte seiner Sätze 😉

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      • Da freu ich mich! Dies Hin und Her Schwingen der großen Schaukel, die irgendwo im Himmel aufgehängt ist, macht mir grad viel Freude! Wenn du auf deiner und ich auf meiner Seite tüchtig Anstöße gibst/gebe, werden wir das Kind schon schaukeln und zum hellen Juchzen bringen!

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  8. Liebe Ulli,
    Mein Anspruch an die Kunst ist es so viel Wahrheit wie möglich so zu zeigen. Sie soll ein Spiegel sein und auch der dunkelste Text kann jemandem helfen, der sich darin vielleicht erkennen kann. Ich möchte auch Wege aufzeigen, das ganze Drum und Dran an der Welt. Sie ist nicht nur schön. In meinem persönlichen Umfeld huldige ich dem ästhetischen Wunsch, doch draußen huldige ich allem was mir begegnet so vieldimensional wie es mir gelingt sein zu können. Ich kann verstehen, dass manche Menschen sich dafür entscheiden, nur das Schöne in der Kunst zu suchen, auch um sich zu schützen vor all dem hässlichen Dunkel. Es gibt Tage, an denen auch ich mich der Welt und ihren Schrecken entziehen muss und mich resetten… In der Ruhe liegt die Kraft…
    Liebe Sonntagsgrüße zu Dir und Dank. So schöne Fotos und ein spannender Beitrag.
    -Stefanie✨

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    • Guten Sonntagmittag, liebe Fee, ich muss gerade an einen kleinen Diskurs mit Susanne Haun denken, sie und ich haben keine Mühen damit auch Totenschädel zu zeigen und künstlerisch zu verarbeiten, Tod gehört zum Leben, wie die Schönheit zum Hässlichen. Wir müssen aber feststellen, dass das, was für uns selbstverständlich ist, für andere abschreckend sein kann/ist. Das Dunkle zu beleuchten tut Not, in die Tiefe zu steigen, um das eigene Gold zu finden lässt uns so manchen Dämonenkampf führen, ich bin Eine, die immerzu beides will, die Gegensätze verbinden, die Dualität vereinen und wenn das Schreckliche und Hässliche beginnt zu überwiegen und mich ausser mir sein lässt, dann wird es Zeit innezuhalten und mich zu resetten, ja, das hast du schön gesagt!
      ich danke dir.
      Herzliche Grüsse und geniesse den Sonntag, der leider die Sonne hinter die Wolken geschickt hat, aber es riecht heute sowas von gut da draussen, ich war heute Morgen ganz betört davon 🙂
      Ulli

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      • Liebe Ulli, die Erde trinkt sich gerade satt, hier bei uns wurde kürzlich die höchste Alarmstufe für Waldbrandgefahr ausgerufen. Wir haben Sandboden…der Wald kann Feuchtigkeit schlecht speichern…es duftet gut nach dem Regen…
        Ich hab den dicken Dante auf meiner alten Truhe liegen. Jeden Tag lese ich ein paar seiner klugen Verse…
        Dämonenkämpfe, ja…diesen Deinen ganzheitlichen Antrieb erkenne ich in mir selbst auch wieder: ich will verbinden, denn getrennt wird schon genug…wir Menschen und dieser Planet sind miteinander verbunden, je älter ich werde umso mehr wird es mir bewusst wie sehr und in wie tiefe Strukturen in uns selbst, diese Nabelschnur zur Welt durchläuft und nährt. Darum kann mir kein Tod und keine Geburt je gleichgültig sein, sie sind auch ein Teil von mir selbst. Ich habe das Hässliche angenommen, weil auch ich an Stellen hässlich bin, weil auch ich ein Spiegel bin mit dunklen und hellen Anteilen.
        Danke für Deine Weitergedanken, die gefallen mir…☺️✨

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  9. Alles existiert, Freude, Leid, *Hässliches* und *Schönes*
    Wobei der Betrachter bestimmt, was er schön oder nicht schön findet.
    Bei Bild Nr. 1, die schöne Blüte fielen mir die dunklen Fäden (wie dustere Schatten) auf, im Brunnen sah ich nur Schönes und Helles.
    Die Bilder aus der Natur haben ausnahmslos eine besondere Art von Ästhetik.

    Das Schwalbenfoto empfand ich – genau wie Gerda – wie einen Stacheldraht und erst beim genauen Hinsehen erkannte ich die Schwalben *lach*.

    Die Baselbilder kann ich nicht als schön in meinem eigenen Sehen bezeichnen, aber als sehr interessant und aufschlußreich, weil sie zu einer Stadt gehören, die ich mag und die auch andere, mir mehr liegende Seiten hat *lächel*
    Als der Ferrnsehturm gebaut wurde, hoffte ich auf ein wundervolles Bauwerk, zwar unnötig hoch in den Himmel strebend, aber in einer architektonischen Form, von der ich mir viel versprach.
    Ich wurde aber sehr enttäuscht.

    Liebe Sonntagsgrüße von mir an Dich, liebe Ulli
    .

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    • Liebe Bruni, ja Schönheit liegt auch im Auge der Betrachter_innen, so finde ich zum Beispiel tatsächlich das Hochhaus von La Roche ästethisch schön, kann aber verstehen, dass es nicht allen so geht … an sich mag auch ich gerne alte Gemäuer und doch sehe ich vermehrt spannende neue Architektur, hier sind es dann die Formen, die mich ansprechen oder eben nicht. Dieses Treppenartige spricht mich sehr an, nimmt dem Klotz seine Schwere-
      Ich danke dir für deine Sicht auf meins und wünsche dir noch einen feinen Restsonntag, ich muss mich jetzt mal sputen und winke dir zu
      herzlichst
      Ulli

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      • Den Turm von La Roche finde ich auch total gut, weil er zwar hoch, was ich nicht sehr mag, aber von seiner Architektur her sehr ansprechend wirkt. Es ist vermutlich tatsächlich das Treppenartige, eine Treppe für Riesen, die ihnen den Zugang zum Himmel erleichtert 🙂
        Dagegen ist der Fernsehturm ein grober Klotz in meinen Augen.

        Herzlichst Bruni

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    • Drum nannte ich, liebe Bruni, das Gebäude, von dem ich weiter nichts weiß, denn ich war nie in Basel, den „Turmbau zu Basel“. Dies stufenweise Hochgetürmte, als könne man so den Himmel erreichen, hatten schon die Babylonier im Sinn. Dieser Sinn gefiel Gott nicht. Die Folge war eine große Sprach- und Glaubensverwirrung ;).
      Will man nun in Basel, und ausgerechnet mithilfe eines Pharmaziegiganten, den alten, schon einmal gescheiterten Weg der Vergöttlichung des Menschen beschreiten? Menschengemachtes ewiges Leben? Das sind so flackernde Morgengedanken beim Lesen deines Kommentars. Habs gut! Gerda

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      • Dein Turmbau zu Basel ist mir natürlich aufgefallen, liebe Gerda, undich lächelte für mich und dachte, wieso fiel mir das noch nicht ein… *g*

        Ja, es gab seit damals das Sprachengewirr und heute noch verstehen sich die Menschen nicht untereinander… und doch streben sie nach oben, immer noch höher hinaus und nie scheint es hoch genug zu sein. Mein Ding sind sie nicht, die hohen Häuser, die an den Wolken kratzen 🙂

        Hätte Basel nicht seinen alten und liebenswerten Kern, wäre ich bestimmt nicht so oft dort gewesen

        LG an Dich, liebe Gerda

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  10. Ich sehe Kunst als Impuls. Es zeigt mir etwas, das ich so noch nicht gesehen habe. Es bewirkt irgendeine Gefühlsregung. Ob das Freude, Trauer, Schock oder was immer ist, spielt eigentlich gar keine Rolle. Deshalb ist es auch egal, ob Kunst schön oder hässlich ist. Es muss nur etwas tun mit mir. Aber nicht alles, was in Museen und Galerien so rumsteht oder -hängt, erfüllt mein Kriterium. In meinen Augen ist das dann auch keine Kunst. 😉

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    • Das ist auch noch ein sehr wichtiger Aspekt, den du, liebe Anhora, hier hineinbringst, dass Kunst etwas mit einem „machen“ sollte- danke dafür- was nun Kunst ist oder nicht, das überlasse ich gerne anderen!
      herzliche Sonntagabendgrüße
      Ulli

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    • Das meinte ich, als ich im Artikel schrieb, mal ganz abgesehen davon, was denn nun schön und was denn nun hässlich sei- auch das liegt im Auge der Betrachter_innen …
      ich glaub da schwingen wir zusammen …

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      • Ja, das denke ich auch. Und schwingen ist auch der richtige Begriff.
        Diese Gewichtungen wandeln sic h ja auch immer wieder. Letztendlich sind sie aber doch immer nur ein und das selbe. Wie du sagst. Es ist letztendlich eine Bewertung des einzelnen. Schönen Abend. Luke

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  11. Spontan stimme ich natürlich Ihrer Freundin zu. Wir werden überflutet mit Bildern, die das Schreckliche in der Welt vorgeben zu spiegeln. Da muss ein Gegengewicht her zum Ausgleich.
    Der Gedanke an die Flut negativer Bildinformationen impliziert stillschweigend, dass die Persönlichkeit des Bildproduzenten nicht beteiligt sei. Ist sie aber in jedem Fall. Insofern gibt es die vielbeschrieene Wahrheit in der Kunst nicht. Kunst ist immer subjektiv. Und das ist auch gut, denn darin liegen einzigartige Möglichkeiten.
    Und da schränke ich meine Zustimmung zu der Aussage Ihrer Freundin ein. Eine famose Möglichkeit von Kunst ist nämlich, auch im Schrecklichen das Schöne darzustellen. Oder vice versa im Schönen das zumindest Bedenkliche. Dies zeigen zu können hängt aber nicht vom Sujet sondern allein von der Persönlichkeit des Bildproduzenten ab. Von seiner Wahrnehmungsfähigkeit, der inneren Einstellung zum Motiv und seiner Kreativität.

    Grauhimmlischer Morgengruss gen Südwesten,
    Herr Ärmel

    btw: ich danke Ihnen für die gezeigte Bildergalerie.

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    • Guten Morgen, lieber Herr Ärmel, das sind wieder so treffende ärmelsche Worte, bei denen ich nur nicken kann. Ich hätte ja mal Lust mit einem „Kollegen“/einer Kollegin ein und dasselbe Sujet zu fotografieren und dann zu schauen was herauskommt … schauen wir mal was daraus wird
      herzliche Grüße aus dem Regental
      ulli

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      • Ich habe dergleichen gemacht und erlebe es auf meinen Fotospaziergängen immer wieder gerne.
        Ein Motiv und mehrere Bildproduzenten, das ergibt sehr verschiedene Ergebnisse…

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  12. Liebe Frau Ulli,
    ich habe hier die Kommentare nur überflogen, möchte aber antworten, weil Sie mich gezielt im PS ansprechen:

    Sie waren tatsächlich in meinem Spamfilter gefangen, nach kurzer Blogabstinenz fischte ich Ihre trefflichen Worte erst heraus. Keine Ahnung, warum sie dort verortet wurden. Sowas Schönes zwischen all dem häßlichen Müll, der manchmal in meinen Blog gekübelt wird, das leuchtete heraus und gab mir helle Zeichen. Nun müßte ich das häßliche natürlich benennen, aber vielleicht erscheint es nur mir häßlich und andere lesen in eindeutigen Angeboten oder unterstellenden Beschimpfungen etwas anregend Schönes?

    Will sagen, jeder definiert das wohl alleine für sich, Ihnen kann ich nur versichern, daß Sie in meinen Augen keineswegs in mein Müllfach gehören. verzeihen Sie mir den Zeitraum, den Sie neben Harschworten aushalten mußten…

    Herzlichst, Ihre Frau Knobloch, weiter vierschildsuchend zugeneigt.
    Und natürlich dankend für Bild und Wort.

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    • da freue ich mich, dass Sie mich befreien konnten- es ist sehr seltsam, es betrifft ja nicht nur Sie, verehrte Frau Knobloch, auch Herr Ärmel befreite mich heute und bei Gerad stecke ich grad ganz fest …
      egal, ich freue mich, dass meine Worte bei Ihnen angekommen sind.
      Herzliche und wohlwollende Grüße
      Ulli

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  13. In der Bildenden Kunst oder in allen Künsten überhaupt geht es doch, auch wenn sie die „schönen Künste“ genannt werden, nicht nur um das Schöne, sondern um die kreative subjektive Wiedergabe von Wahrgenommenem und deren Interpretation (oder so ungefähr, mal schnell hingeschrieben). Manche Künstler wie etwa damals die kritischen Realisten fokussierten sich nur auf das „Hässliche“, vor allem auf das als sozial unschön Wahrgenommene, andere bilden nur das Schöne ab und wieder andere bilden ab, was sie „sehen“, sowohl das Gute als auch das Schlechte. Alles hat seine Berechtigung und findet seine Betrachter, finde ich.

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    • Ja, das finde ich eben auch! ich weiss nicht, ob du alle die vorhergegangenen Kommentare gelesen hast, so denken tatsächlich die meisten. Spannend ist eben der Aspekt der inneren Haltung der-/desjenigen, die/der gestaltet, was Herr Ärmel ansprach und Gerda sprach von dem Lebendigen, das allem inne ist und wir durch diese Kraft auch das Hässliche wandeln können.

      Schön, dass du hier warst, liebe Ute,
      herzlichst
      Ulli

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Ich freue mich über Kommentare

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