Ankommen

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Abfahren, unterwegs sein, ankommen, sein, die Berggipfel gegenüber betrachten und dabei zuschauen, wie die Sonne den Schnee schmilzt. Bleiben, sich ausbreiten, den Ofen heizen, die Sonne geniessen, die Regentage auch und die ziehenden Nebel. Klarheit, Weite, Fremdes, Wildnis und Halbwildnis und ich mittendrin. Dann wieder Abschied, abfahren, unterwegs sein, ankommen. Ich gehe damit, dass es jetzt anders ist, als vor meiner Abreise. Ich bin anders, etwas hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Wie der Schnee auf den Bergen in der Frühlingssonne schmilzt, so schmolzen alte Krusten ins Nichts hinein. Kein Loch. Nur anders. Wie Außen so Innen, wie Innen so Außen, kein Innen, kein Außen.

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„Wenn wir niemanden Schaden zuführen wollen, dann müssen wir erwachen. Die Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass wir unser Tun soweit verlangsamen, dass wir bemerken, was wir sagen und tun. Je besser wir unsere emotionalen Kettenreaktionen und ihre Abläufe begreifen, umso leichter fällt es uns, sie zu vermeiden. Wach bleiben, langsam werden und beobachten, was vor sich geht, werden so zu einer Lebenshaltung“

Pema Chödrön

In einer Welt, die schnell und schneller wird wirklich langsam zu werden, scheint mir mehr und mehr eine hohe Kunst zu sein. Ankommen. Zig Mails und Anrufe vom Arbeitgeber und Team finde ich vor. Mein Urlaub ist eigentlich noch nicht vorbei. Ich spüre den Sog und die Abwehr. Meine Seele geht zufuß, sie ist noch nicht wirklich hier angekommen. Die Verlangsamung kommt ins Trudeln.

Agieren, statt reagieren, bei mir bleiben, nichts festhalten, was ist Traum, was Wirklichkeit?

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33 Gedanken zu „Ankommen

  1. Hallo Ulli,
    Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Fuer mich selber finde ich, dass nach meinen (Frueh)pensionierung das Tempo stark nachgelassen hat – Gott sei Dank!
    Das Bild mit dem Regenbogen finde ich wunderbar.
    Hab’s fein,
    Pit

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    • Hej Pit, Rentnerin wäre ich auch sehr gerne, aber bei meinem Rentenkonto muss ich noch ein bisschen durchhalten, leider, auch wenn es die Rente selbst wohl kaum nennenswert erhöhen wird- aber was solls, ich bin es ja gewöhnt simpel zu leben und ich habe es mir auch so ausgesucht …
      liebe Grüsse
      Ulli

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      • Hallo Ulli,
        auch wenn die (Früh)pensionierung bei mir aus gesundheitlichen Gründen notwendig war. so habe ich doch auch erst einmal rechnen müssen, ob das – bei den kräftigen Abzügen – finanziell machbar war. Zum Glück war es so.
        Alles Gute und liebe Grüße,
        Pit

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  2. Ja … so geht es mir jedes Mal. Immer wieder … Und das Zurückkommen nach Hause hat sich verändert … In diese große, volle, laute Stadt … die mir nicht mehr so sehr Zuhause ist. Umso wichtiger ist dann der Rückzug.

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    • In einer Grossstadt zu leben ist für mittlerweile unvorstellbar, habe ja lange in berlin gelebt, nein, nie mehr! Rückzug, Besinnung, das muss einfach immer wieder sein, ob nun in der Stadt oder auf dem Berg, der ja trotzdem einen Arbeitsalltag hat …
      Schön dich wieder zu lesen!!!
      liebe Grüsse
      Ulli

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      • Du hast auch mal in Berlin gelebt … Dann kennst du ja den Sog dieser Stadt … Da kann ich auch nur immer zusehen, dass ich möglichst viel in die Natur komme. Schön, dass du für dich einen Ort gefunden hast, der dir Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Für mich wird es wohl auch langsam Zeit.

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      • Ganz so schnell war es nicht, bin schon jetzt 16 Jahre weg und die Aufenthalte waren anfangs noch häufig und wurden dann immer seltener … aber stimmt schon, irgendwie ist es auch krass …

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  3. ….Das Bild mit dem Regenbogen ist wunderbar…

    Und dann habe ich über das Ankommen nachgedacht… Und gerade erinnere ich mich an eine passende Situation: Meine Mutter stammte von einem großen Gutshof und dort sind wir oft gewesen. – Ich war etwa vierzehn Jahre alt, als wir wieder einmal dort waren. Mit einem älteren Knecht bin ich mit Pferd und Pflug zu einem Acker, der mit Maschinen schlecht zu bearbeiten war. – Eine Furche, noch eine und noch eine… Und dann: „Erst mal pusten.“ Der Knecht war herzkrank und hatte sein gemächliches Tempo, sein Tempo, nicht das von irgendjemand sonst. Und zum Abend war der Acker gepflügt. Mit Vierzehn ist man ungestüm und der Knecht hat gelächelt und gemeint; ich könne gerne noch gößere Steine aus dem Feld wegsammeln, während er Pause macht. 😉 Und es war ein guter Tag…

    Liebe Grüße,
    Frank

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    • Das ist das Stichwort, lieber Frank, im eigenen Tempo arbeiten und leben, wenn es so ist, ist es in Ordnung, leider ist die Welt nicht so und ich hadere schon mein leben lang mit dem Tempo und habe Jahrzehnte gegen mein eigenes Tempo gelebt, es ist besser geworden, aber nicht gut!

      liebe Grüsse und danke für deine Geschichte, sie gefällt mir sehr
      Ulli

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  4. Liebe Ulli,

    Mehr Zeit hätten wir, wenn wir das Hadern ließen. Doch das ist… 😉
    Und das Leben fügt einen Moment an den anderen und was tun wir in diesen Momenten so oft; wir vergleichen…Tja; doch auch ich übe und übe… 😉

    Liebe Grüße in den Abend,
    Frank

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    • Diese Birke steht Richtung Osten, am Rand von dem kleinen Wäldchen und hatte mir total in ihren Bann gezogen, auch und besonders wegen der Misteln, da diese eher selten auf Birken anzufinden sind …
      liebe Grüsse
      Ulli

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  5. Der Urlaub, die Auszeit, oder wie man es nennen möchte, ist vorbei. Nun beginnt der Alltag nach Dir zu rufen und Du reagierst, wenn auch im Moment noch mit abwehenden Gedanken, die sich dann nach und nach ändern, weil sie sich ändern müssen, wie es halt im Arbeitsleben so ist, liebe Ulli.

    Die beiden unteren Bilder sind wie zarte Gemälde und vor allem das mittlere hat es mir angetan.
    Es spricht mit mir, erzählt mir eine Geschichte, die ich mag.

    Liebe nächtliche Grüße von Bruni

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    • Guten Morgen, liebe Bruni, und schon sitze ich hier parat, gleich fahre ich los und koche schon die zweite Runde, die erste war gestern … ja, so ist das mit dem Arbeitsleben! Dass dir dieses Bild gefällt freut mich sehr, es ist auch eins meiner Lieblingsbilder, andere werden folgen ….
      hab einen schönen Tag
      herzliche Grüsse
      Ulli

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  6. tja, so kann es sein 🙂 Bist du denn Köchin oder kochst Du den Arbeitsbrei *g*?

    Dann wünsche ich Dir gute Arbeitstage, liebe Ulli

    LG von Bruni

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    • Ich bin nicht gelernte Köchin in dem Sinne, aber ich bekoche nun schon seit 16 Jahren Seminargruppen, habe eine kleine Festanstellung in einem Seminarhaus und noch Aufträge auf selbständiger Basis. Ansonsten arbeite ich als Visionssucheleiterin und Prozessbegleiterin (Naturcoaching).

      herzliche Grüße
      Ulli

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      • Am liebsten arbeite ich als Prozessbegleiterin, schreibe ich und mache ich Bilder … die Kocherei ist mein Brotjob, ich wäre mehr als froh, wenn das mal ein Ende hat, aber noch kann ich von allem anderen nicht leben, leider …
        die Zeit für den Blog nehme ich mir einfach … arbeite ja nicht jeden Tag, meist von Do.-So.-Mittag, manches poste ich dann vor, aber so richtig viel Zeit für all das habe ich eigentlich nur im Winter.

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  7. Pingback: Rückblick # 9 – März |

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