Ohne Punkt und Komma (nein mit) # 2

13 06.01.11 AugenBlick

Panik

(Kurze Erklärung: ohne Punkt und Komma heißt für mich, meinen Gedanken möglichst ungefiltert Raum zu schenken. Da es mich aber mehr Konzentration kostet die Satzzeichen wegzulassen, als sie einzufügen, gibt es nun den Gedankenstrom mit Satzzeichen. So wird es für euch auch angenehmer. Und warum dann ohne Punkt und Komma? Weil es meine innere Kritikerin ausschaltet!)

Glumm schrieb letztens einen langen Text über seine Angst vor einer Kontrolluntersuchung Daran musste ich gestern denken, fühlte mich verbunden und nicht so ganz als Looserin. Danke Glumm!

Immerhin schaffte ich es ohne Angst oder gar Panik in das Kreiskrankenhaus, war ungewöhnlich entspannt und zu Scherzen mit dem liebsten Holzmann aufgelegt. Ich war auch immer noch ruhig, als ich dann nach zweistündiger Wartezeit auf dem OP-Stuhl Platz nahm. Es sollte mein grauer Star operiert werden, aber nur mit örtlicher Narkose. Ich hätte es wirklich besser wissen müssen. Wie bitte soll ich das eigentlich schaffen, mit einem Arzt, der mir von der ersten Minute an unsympathisch gewesen ist und einem Film von Bunuel und Dali im Kopf: Ein andalusischer Hund. Ich redete mir bei beiden Punkten gut zu. Schwatzte seit Monaten mit mir, seitdem ich wusste, wie die Prozedur vonstattengehen sollte, ich bin doch kein Weichei, ich doch nicht!

„Ich muss den Doc nicht mögen, der muss nur sein Handwerk verstehen und das tut er ja wohl, gilt er doch hier im Kreis als Koryphäe. Ich werde so vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln sein, dass ich den andalusischen Hund locker vergessen werde …“ So schwatzte und schwatzte ich … Und wie war das, mit sich selbst ernst nehmen, die eigene Angst und eigenen Antipathien, egal, ob man die Triggerfigur dahinter erkannt hat oder nicht? Und wenn ich es dann schon nicht selbst kapiere, dann tut es eben mein System für mich.

Mein Auge war schon matschig von all den vielen Tropfen: zur Betäubung, zur Pupillenerweiterung und was weiß denn ich wofür noch … ich wurde auf dem Stuhl zurecht geruckelt. Das allein gefiel mir gar nicht. Und was hieß hier volle Dröhnung, das war gerade mal eine halbe Pille, als ob die mich wirklich beruhigen könnte, bei meiner Geschichte, über die ich jetzt und hier aber nichts weiter erzählen will. Also gut, ich war nicht wirklich müde, nicht ansatzweise. Der Doc kam mit der Spritze, redete wie immer im Onkelton, den ich so verabscheue, setzte sie, das konnte er. Dann kam wieder eine Flüssigkeit:

„Das brennt jetzt ein bisschen.“ Ein bisschen? Herrjeh, das brennt wie Feuer!

„So, und nun kleben wir Ihr Gesicht ab. Lassen Sie doch mal das Auge auf, schauen Sie einfach ins Licht.“ „Geht nicht, das brennt so.“ Schnauben seinerseits, er klebt mein Gesicht ab, ich fühle mich ausgeliefert. Ein Gefühl, das ich so gar nicht ab kann! Verschwommen sah ich seine Handbewegung hin zur Assistentin, gib mal … und aus war. Die Panik stieg, ich konnte nichts tun, sah immer wieder das Skalpell vor mir, das gleich in mein Auge schneiden sollte (Der andalusische Hund). Verkrampfung totale. Wenigstens das sah der Doc.

„Was ist denn mit Ihnen?“ „Ich krieg manchmal Panikattacken und das ist jetzt eine.“ „Aber davon haben Sie beim Vorgespräch nichts gesagt (Vorwurf in der Stimme- wie ich auch das verabscheue!).“ „Nein, habe ich nicht, weil ich noch nie eine Panikattacke auf einem Doktorstuhl hatte, nicht beim Zahnarzt, noch beim Gynäkologen, noch … aber jetzt habe ich eine und wenn ich jetzt noch bitte zwei Minuten einfach nur atmen darf, dann geht das auch wieder.“ „So operiere ich Sie nicht!“ Dann eben nicht und gut, das ist ein Wort. Panikattacke? Die war gerade eben. Jetzt ist sie vorbei!

Ich werde von dem Klebeverband befreit, mir wird aus dem Stuhl geholfen, sehen kann ich ja nur noch einäugig, mir werden Jacke und Rucksack gereicht und nix wie raus! Der liebste Holzmann schaut erstaunt: „Wie jetzt, du kommst alleine und ohne so einen dicken Verband auf dem linken Auge?“ „Ja, ja, ich erzähle es dir gleich.“ Jetzt bloß weg hier! Ich kämpfte jetzt nicht mehr mit der Panik, sondern mit den Tränen und der verdammten Scham, die hier so fehl am Platze war, wie blühende Schneeglöckchen im Januar auf dem Berg. Der Liebste wäre nicht der Liebste, wenn er mich jetzt nicht in den Arm genommen hätte und ruhig geblieben wäre, den Rucksack übernahm und mich Halbblinde an seine große Hand genommen hätte. Wie ich ihn in solchen Momenten liebe! Trotz aller Scham, dem Loosergefühl und der totalen Erschöpfung nach solch einem Morgen, an dem mich (mal wieder) die Welle ritt und nicht ich sie …

Und jetzt? Jetzt muss ich nach Freiburg … Vollnarkose und Laser, ein Skalpell kommt mir nicht ans sehende Auge, sei der Blick auch noch so verschwommen! Das kann jetzt eine Weile dauern, egal, ich sehe ja noch was!

72 Gedanken zu „Ohne Punkt und Komma (nein mit) # 2

    • Nee surreal war das leider nicht, eher ein Albtraum in Echtzeit, aber nu ist es ja vorbei … erst einmal.
      Danke, lieber Georg fürs mitfühlen.
      Herzliche Grüsse Ulli

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  1. Kein Grund für Scham, liebe Ulli, eine Looserin bist Du wegen Angst doch lange nicht. Gute Entscheidung mit der Vollnarkose. Ich könnte auch ein Liedchen singen von schlimmen Erfahrungen mit einem Auge, nur hatte ich das Glück einer warmherzigen Ärztin, die mir alle Angst nahm. Der Unsympath, fern jeglicher Empathie, hat nichts zu suchen an Deinem Auge. Gut gemacht!
    Mutmachende Grüße
    Madame Filigran

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  2. Boah, bin beeindruckt, wie du dem entkommen bist!
    Bei mir schon beide Augen operiert, aber so, wie Du das jetzt auch vorhast! Und es war ein „Zuckerschlecken“ – hatte schon schlimme Geschichten von mit ohne Vollnarkose gehört und mich gleich entschieden. Wolltest du denn eine Heldin sein – oder mehr so medikamentensparerisch?
    Gruß von Sonja

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    • Weder noch, liebe Sonja, die haben das so dargestellt, als gäbe es gar keine Alternative. Als ich zaghaft nachfragte, kam eben der Spruch mit den Beruhigungsmitteln, die würden schon alle Ängste nehmen und das würden ja wöchentlich Hunderte und so … verstehstde … damit hatten die mich am Wickel und weil ich ja immer so eine Tapfere und Mutige sein will, muss … und nun ist auch hoffentlich das endlich mal rum! Es soll mir eine Lehre sein …
      danke fürs Mutmachen, für die Laserei, hast du das dann auch unter Vollnarkose gemacht bekommen? Das kriege ich nämlich grad hier nicht raus …
      herzliche Grüsse
      Ulli

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  3. Kein Grund für Scham… ich bin mal einem Kiefernchirugen aus dem Stuhl gehüpft. Ich war schon betäubt, alles war fertig und da kam der mit blutverschmierter Schlachterschürze rein. Und ich nix wie raus…. hat er nicht verstanden, er die Koryphäe mit allerfeinster Hamburger Adresse. Ich hab mal jemandem zum Lasern begleitet, das scheint mir die harmlosere Variante. Auf alle Fälle viel Glück

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    • hu, das ist aber auch eine grusige Vorstellung, dem wäre ich wohl auch vom Stuhel gesprungen, liebe Frau Momo!
      Ich erhole mich langsam, es war gut darüber zu schreiben!
      danke für deins und liebe Grüsse
      Ulli

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  4. Oh je, du Aarme!!! Das hört sich richtig schlimm an, ich wünsche dir alles Gute für den Eingriff in Freiburg.
    Nicht ganz so schlimm; aber ich hatte vor Jahren eine überraschende Begegnung mit einer für mich bis dahin unbekannter Platzangst in einen Kernspinnmaschine … Schwer solches vorher abzusehen, aber wenn man mittendrin steckt ist das ein echter Energieräuber. Erhol dich gut, alles Liebe,
    Hanne

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    • Herzlichen Dank, liebe Hanne, nein, man kann das nicht vorhersehen und meine techniken (atmen, Mantren murmeln) haben nicht mehr gezogen … aber ich glaube mittlerweile, dass es gut war, wie es war. Und ich bin froh, dass ich darüber geschrieben habe, mir ist jetzt leichter.
      Herzliche Grüsse vom Wiederschneeberg
      Ulli

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  5. Hallo Ulli,
    ich kann es Dir nachfuehlen, auch wenn es fuer mich nicht so schlimm war. Ich habe mittlerweile schon drei Mal an meinem linken Auge herumbasteln lassen muessen, und nie war es eine leichte Entscheidung. Immer bin ich mit sehr gemischten Gefuehlen hingegangen. Und die oertliche Betaeubung hat zwar insoweit geholfen als dass ich keine Schmerzen hatte, aber ein ganz bloedes Gefuehl war es doch. Gut, dass Du es mit Vollnarkose machen lassen wirst.
    Ich wuensche Dir alles Gute, ganz besonders Deinen Augen,
    Pit

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  6. Mein persönlicher Alptraum und ich fühle mit dir! Ich kann nicht mal eine Kosmetikerin Wimperntusche auftragen lassen. Bei meinen Augen kriege ich höllisch Stress. Viel Erfolg bei der nächsten und besseren Variante. Liebe Grüsse Erika

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    • da sagst du was, als ich am Tag zuvor Augentropfen tröpfeln musste, dachte ich zuerst, dass es besser der Liebste machen sollte, als ich selbst, ging aber auch nicht. Stimmt, ich und Auge, das ist richtig heikel, darum ja jetzt die zweite variante. ich danke dir für deins und grüsse dich herzlich
      Ulli

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  7. Liebe Ulli,
    Herzlichen Glückwunsch, dass dieser Eingriff abgebrochen wurde. Ich kann mir einen Eingriff am Auge ohne Narkose gar nicht vorstellen. Zum Jahreswechsel mußte ich zwei Kleinst-Eingriffe vornehmen lassen. Als ich dem Narkosearzt bei der Besprechung sagte, meine innere Stimme sage Narkose (an Stelle von Rückenmarkspritze), schaute er mich an und sagte ernsthaft „Das dürfen Sie aber auch nicht jedem sagen, dass Sie Stimmen hören.“ Ich habe ihn aufgeklärt, dass ich bei Narkose „Ja“ gedacht habe und bei dem Wort Rückenmarkspritze kein inneres Ja hatte.
    Es war ein guter Aufenthalt im Krankenhaus.
    Lieben Gruß – Uta

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    • Ja wirklich, aber weisst du, ich schrieb es gerade schon an Uta, am meisten schäme ich mich, dass ich nicht auf meine Ängste gehört habe, sondern (mal wieder) versucht habe sie mir auszureden. Was für ein fatales Muster da immer noch in mir wirkt! Hoffentlich habe ich es jetzt kapiert!
      Danke für dein Mitgefühl und liebe Grüsse
      Ulli

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    • Danke dir, lieber Jürgen … ich lerne es noch auf meine Ängste zu hören, dafür sind sie ja eigentlich da … dass ich es nicht tat, dafür schäme ich mich heute am meisten. Aber Schwamm drüber, so ist das mit den Lebenslektionen!
      Herzlichst
      Ulli

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  8. Es ist ja eine Routineoperation, und hinterher sei das Ergebnis verblüffend, also lohnt es sich. Hab ich schon oft gehört. Aaaber: Wenn ich mir vorstelle, dass da einer mit dem Skalpell auf mein Auge zusteuert … Ich hoffe und bete wirklich, dass mir das erspart bleibt, denn ich würde wahrscheinlich so reagieren wie du.
    Ein von Herzen kommendes Toi Toi Toi für den Ersatztermin in Freiburg. 🙂

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    • Genau das sind die Worte, liebe Anette, und da will man – ich – doch kein Hasenfuss sein … aber Schluss damit, wenn Herzchen Hasenfuss sich das nächste Mal meldet, höre ich ihm zu, statt es zurück in seinen Bau zu schwatzen! Hoffentlich …
      Hab herzlichen Dank und sei lieb gegrüsst
      Ulli

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  9. Na, Du bist ja vielleicht mutig (wirklich)! Ich hatte auch total Angst bei beiden Augen (gab nicht mal was zur Beruhigung) und hätte mich nicht getraut, so unterm Messer abzuhauen. Ich habe den operierenden Arzt übrigens nie zu Gesicht bekommen habe. Als er kam, war ich komplett vorbereitet und die letzten Vorbereitungen gingen ganz schnell. Er unterhielt sich, ärgerte sich über einen Autokauf und ich sorgte mich, er könne mir vor Wut die Augen ausstechen. Aber ich hätte nicht weglaufen können. Aber wenn die eigene Linse erst mal entfernt ist, wäre das wohl auch eine ziemlich schlechte Idee. 😉
    Wie läuft das denn mit dem Laser? Die Methode beim Grauen Star kenne ich gar nicht.

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    • ich mache mich noch schlau, dann berichte ich … scheint aber wirklich die humanere Lösung zu sein, wenn ich allein hier die Kommentare lese … danke dir und liebe grüsse
      Ulli

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  10. Du fühlst eben doch, was gut für dich ist und was passt. Alle guten Wünsche zu dir! Grüße an den lieben Holzmann, unbekannterweise, schön, dass er bei dir ist, diese Menschen braucht es dann besonders.

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  11. Das mit der Angst kann ich sehr gut nachvollziehen und von wegen unsympathischer Arzt ist doch egal / er soll seinen Job machen. Niemals mehr lasse ich einen mir Unsympathischen Doc an meine Fleischhülle und an mein Knochengestell. Und dir wünsche ich gutes bei einem erneuten Termin. Und das mit dem Looser überlese ich einfach.

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  12. Sehr tapfer und richtig von Dir; dafür das „Like“.

    Sich In der Not auf Menschen angewiesen, oder schlimmer, sich ihnen ausgeliefert zu fühlen, ist heftig. Und nur weil man glaubt und „vernunftisiert“…

    Für mich gibt es da auch kein: „Herr verzeihe ihnen…“ Wenn Menschen – „so sind, wie sie sind“ – und bei mir innerlich und äußerlich „Ekelpickel“ auslösen, dann helfen die mir nicht. Ich kann sie ja nicht einmal mit „Arschloch!“ anschreien, weil es am Unverständnis abprallt, einem Unverständnis, das sie wie Teflon um ihre Seele gelegt haben – und sie haben sehr wohl gewußt, was sie tun…

    Ich fühle mich da einfach nur beschmutzt!

    Ich verstehe Dich so gut!

    Alles Liebe Dir!

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    • Lieber Frank, du sprichst etwas Wichtiges an: das Gefühl der Beschmutzung, ja, das war Teil meiner Scham, die, wie ich merke, doch einige Aspekte hat. Ich danke dir sehr dafür, ich fühle mich gesehen.
      Herzliche Grüsse
      Ulli

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      • Jeder Mensch besitzt so etwas, das ich Würde nenne. Im Gegensatz zum Tier kann der Mensch seine Würde aber verlieren… Für mich ist Würde etwas kostbares und tragendes…

        Es gibt so viele kranke Bestrebungen den Menschen seiner Würde zu berauben, durch Status, durch Geld, durch Unterdrückung, durch Grausamkeit in jeder Form…

        Das ist in meinen Augen teuflisch…

        Menschen brauchen ihre Würde…

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  13. OMG, welch eine Scham, wieder ein Looser, aber nicht du !!!
    Warum um Himmelswillen hast du nicht auf dein Inneres gehört (Kopfklatsch), du hast es vorher gespürt ! Aber so ist es oft, man begibt sich dahin, weil man momentan *keinen anderen Weg* sieht.
    Somit hat diese Erfahrung auch was Gutes, denn jetzt gehste den für dich sichereren Weg. Alles Gute dafür und LG

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  14. ohje! das liest sich ganz und gar schrecklich! ich hoffe, du lernst besser, auf deinen bauch zu hören.
    und hut ab, ich wäre vermutlich zerflossen und im boden versunken.
    liebste grüße an dich, du mutige frau!

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    • Liebe Kerstin, zerflossen und im Boden versunken … das trifft mein Gefühl sehr treffend, als ich dann vom Stuhl aufstand. Wie geschrieben: wäre da nicht der Holzmann gewesen, der ja manchmal andere Leute gut redet, aber in diesem Fall war er einfach bei und mit mir, dafür bin ich wirklich dankbar! Ich höre schon oft auf meinen Bauch, aber bei der Ärzteschaft setzt genau das oft aus, jetzt hoffentlich nie mehr!
      Danke dir und liebe Grüsse zu dir hin vom Wiederschneeberg
      Ulli

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  15. Das ist eine schlimme Geschichte, die du da erleben musstest. Woran es Ärzten am häufigsten mangelt, scheint wirklich Empathie zu sein. Damit wäre alles viel einfacher, aber vermutlich kann man das nicht wirklich lernen und nicht jeder, der empathisch genug ist, hat die übrigen Voraussetzungen, um Arzt zu werden. Gut, dass Du eine andere Entscheidung getroffen hast, mit der Du beruhigter leben und umgehen kannst. Und Danke für diese Geschichte, die mich noch einmal daran erinnert, wie es immer wieder viel einfacher zu sein scheint, sich der Expertise anderer zu überlassen und sich so in die Opferrolle zu begeben, als für sich selbst einzutreten und bewusste Entscheidungen zu fällen. Alles Gute für Dich!

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    • Liebe Elke, ich grübel ja auch immer noch, wieso es bei mir immer wieder im Angesicht von Weisskitteln „aussetzt“ und vielleicht ist das jetzt genau die richtige Übung. Ich werde älter, wer weiss was noch kommt und ich muss und will endlich lernen mich auch bei ÄrztInnen für mich einzusetzen, hier fällt es mir noch immer am schwersten. Danke für dein Mitfühlen.
      Herzliche Grüsse
      Ulli

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  16. Bei meinem Mann waren im letzten Jahr beide Augen dran. Eine richtige Vollnarkose war das nicht, aber unter Propofol hat er überhaupt nichts mitbekommen, sondern die OPs verschlafen Ich kenne das Zeug von Magen- und Darmspiegelungen. So lange es nicht in Dosierungen wie bei Michael Jackson gespritzt wird…..
    Ich wünsch Dir alles Gute! Mein Mann sieht die Welt jetzt wieder richtig schön bunt!
    Herzliche Grüße,
    Elvira

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    • Danke, liebe Elvira … bei der Darmspiegelung war ich auch fast weg, aber diesen Mal eben nicht. Ach, ich weiss auch nicht, da kam doch einiges zusammen und all das zusammen machte diese Attacke aus- aber darum kümmere ich mich jetzt auch noch intensiver … sie werden wieder mehr! Und ich weiss nie wo und wann sie mich erwischen … herzliche Abendgrüsse
      Ulli

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  17. Ach liebste Ulli, wie ich das kenne mit der Angst und mit der Panik auch und dieses Ausgeliefertsein an Menschen, die das, was sie tun, nicht gern tun und leider oft auch keine Menschen mögen…und diese unsäglich blöden Sprüche, die immer so schwach machen und erniedrigen in einem Moment, wo alle Kraft erforderlich wäre, ganz schön schwer, sich da dagegen zu stemmen. Denk an Dich und bis wir uns „wirklich“ umarmen, sei wenigstens virtuell und in großer Solidarität gedrückt! Viele liebe Grüsse von Margarete

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    • Du liebe Graugänsige, du … ich danke dir und: du auch? Ich bin erstaunt, dass ich auch mit der Panik nicht so ganz allein dastehe … ich hatte sie sooo lange nicht und seit einem Jahr kommen sie wieder häufiger und immer einfach so, naja, nicht wirklich, ich will mir da jetzt mal Hilfe holen … seufz, neue Runde, neue Erkenntnisse- nein, es hört NIE auf, wenn sich frau einmal auf den Weg gemacht hat.
      Hier liegt ein dicker, fetter Brief für dich, der geht morgen auf die Reise zu dir … und dann hoffentlich bald mal wirklich in Echtzeit
      ich gebe die Umarmung von Herzen an dich zurück
      Ulli

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  18. Bei mir haben sie das rechte Auge operiert – mehr als Fehldiagnose, denn ich hatte eigentlich eine Membran auf der Netzhaut. – Aber durch dieses Dormikum habe ich nichts gemerkt und vor allem auch alles vergessen – die Erinnerung setzte erst zu Haus wieder ein, als mich eine Freundin mit meinem Auto nach Haus gefahren hatte.
    Einmal in meinem Leben habe ich mich von einem HNO-Arzt operieren lassen, mit dem ich mich vorher gestritten hatte. Er war voll fies. Ergebnis: Er hat grundlegendes verpfuscht, ich habe ihn verklagt – aber nur für die fehlende Aufklärung eine Entschädigung bekommen, für den Pfusch am Zäpfchen bekam ich nichts.
    Jetzt der Mensch, der vier Implantate setzen sollte – der war mir auch grundunsympathisch – von dem würde ich mich nieeeeeeeeeeeee operieren lassen. Frau hat doch was dazu gelernt.
    Du hast das richtig gut gemacht, dass du gegangen bist.

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  19. ‚Schauder*
    Gut gemacht. Dieses sich Ausgeliefert fühlen ist eines der schrecklichsten Empfindungen.
    Ich bin mal fast vom OP-Tisch gesprungen – hab also die ganze Sache abgeblasen (einen Tag vorher), weil mir der Anästhesist so dermaßen unsympathisch war … dass ich so ein Bauchgefühl kriegte von Wenn-ich-den-ranlasse-wach-ich-nicht-mehr-auf.
    Erstaunlicherweise war ein paar Monate später alles okay.
    Durch die beginnende Menopause hatte mein Körper sich selbst geholfen und eine OP war völlig überflüssig.

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    • Auch gut gemacht und gut gespürt! Ist es nicht erstaunlich wie wir wissen, ohne zu wissen?! Lese gerade C.G.Jung und beginne ein bisschen mehr zu begreifen von diesem Un- und Bewusstsein.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und grüsse dich herzlich
      Ulli

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