Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander. Bevor ich jetzt beginne die zwei Welten in Korsetts zu pressen oder in Schubladen zu packen, nenne ich sie einfach Jürgen Küster und Ulli Gau.
Am Samstagmorgen kam Jürgen bei uns an. Er brachte den ersehnten Regen mit, sodass wir erst einmal in der Küche zu einem zweiten Frühstück verschwanden. Die gegenseitige Umkreisung begann. Fragen lösten sich mit Erzählen ab. Wir sprachen über die Welten aus denen wir kommen, was uns prägte, wie wir weitergingen.
Als wir am späteren Nachmittag das Dorf umrundeten (Regen war am Morgen), wurde mir einmal mehr bewusst, wie einsam wir doch hier leben und warum ich zur Wanderin geworden bin. Nur Esel, Pony und Kühe, Wiesen, Berge, Bäche und Wälder reichen auch mir schon länger nicht mehr. Und Jürgen schon gar nicht …
Immer mal wieder kamen wir an unsere Grenzen, fanden nicht immer die Zugänge zu der Welt des anderen, sodass ich mich später am Abend fragte, wie eine Begegnung am nächsten Morgen auf dem Papier überhaupt aussehen könnte. Ich bin mit Pinseln und Farben nicht mehr wirklich vertraut, selten, dass ich noch eine Zeichnung mache. In den letzten Jahren habe ich mich, neben dem Schreiben vollkommen auf die Fotografie, auf Fotomontagen bzw. Collagen konzentriert- mit und ohne Themen.
Und dann wurde es heute, am Sonntagmorgen, doch dynamisch. Wir wählten vier meiner Arbeiten aus, Jürgen klebte sie an die oberen Ränder vier weisser Bögen und der gemeinsame Tanz mit Pinseln, Stiften und Farben, um den Küchentisch herum, begann. Jürgen sicher, ich unsicher.
Ich erkannte schnell seine Routine im Umgang mit Pinseln, Stiften und Farbe, aber auch wie vertraut es ihm ist mit anderen zu arbeiten.
Meine Routine setzte erst später ein, als Jürgen schon wieder unterwegs war und ich mit dem fotografierten Prozess an meinem PC sass. Begegnung und Dialoge, die gut miteinander schwingen, trotz aller Fremdheit zwischendrin …
Danke Jürgen für deinen Besuch, deine glasklaren Fragen, deine Offenheit, dein Lachen, unseren Austausch auf den verschiedensten Ebenen. Ich wünsche mir eine Fortsetzung, wie und wo auch immer noch und die nicht gestellten oder nicht beantworteten Fragen bleiben solange eben noch im offenen Raum … alles andere wird nach und nach verdaut.
Danke auch an den Liebsten für die Dokumentation, die Ergänzungen und das gemeinsame Lachen.
Wie schön, dass Sie in solch konstruktives Bloggertreffen erleben durften.
Die lebendige Begegnung mit anderen Bloggern in der wirklichen Welt wird für mich immer mehr zu einem zentralen Punkt der Bloggerei.
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche und sende morgengrauhimmlische Grüsse aus dem kreativen Bembelland
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Guten Morgen, Herr Ärmel,
den Menschen hinter den Bildern und Worten gegenüber zu sitzen, miteinander zu reden, spazieren zu gehen und in diesem Fall eben auch zu arbeiten, ist für mich Bergeinsiedlerin ( 😉 ) eine grosse Bereicherung. Dafür bin ich dankbar.
Herzliche Grüsse vom wieder blauen Berg
Ulli
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Ich möchte mich den Worten von „Herr Ärmel“ einfach nur anschließen 🙂
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ja, es ist wirklich eine Freude und viiiiel mehr- danke dir, Mickzwo …
herzlichst Ulli
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Guten Morgen, Ulli und Jürgen,
ja, es ist ein anderes Arbeiten, wenn man gemeinsam an einem Blatt arbeitet.
Schön, dass es geklappt hat.
Liebe Grüße auch beide von Susanne
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guten Morgen, liebe Susanne,
du bist darin ja auch sehr vertraut, mit Jürgen sowieso, für mich hiess es lernen und zulassen- noch verdaue ich …
herzliche Grüsse an dich
Ulli (Jürgen ist seit gestern Nachmittag schon wieder on the road … )
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Ja, er fährt nach Saarbrücken weiter, wenn ich mich recht erinnere und danach ist er schon auf dem Weg nach Berlin. Ich freue mich schon darauf, ihn Sontag zu begrüßen. Er wird voll von Eindrücken sein.
LG von Susanne
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liebe Susanne, lasse dich überraschen, sicherlich wird es viel zu plaudern geben 😉 ihr Zwei seid ja schon richtig alte Hasen in der Zusammenarbeit, ich bin gespannt wie es dieses Mal im Salon sein wird und auf die Resonanz. Sicherlich werdet ihr berichten, jede und jeder aus ihrer und seiner Sicht- das macht es für mich zunehmend spannend.
Auch ich könnte dir jetzt viiiiel erzählen, aber nichts, was gerade jetzt hierher gehört, das machen wir ein anderes Mal … ich freue mich schon darauf!
liebe Abendgrüsse vom Sichelmond über dem Abendhimmel ohne eine Wolke … so, wie Jürgen den regen mitgebracht hat, nahm er ihn auch wieder mit-
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Schön!
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ich danke dir und grüsse dich herzlich
Ulli
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Ich meinte die Begegnung, das künstlerische Zusammentun, der Austausch, das Entstandene, was noch entsteht… und das Lachen! Herzliche Grüße auch an Dich!
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ja, SO habe ich dein schön auch verstanden … erst wollte ich nachfragen, aber dann spürte ich einfach nach 😉
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Begegnungen sind immer spannend. Schön, wenn verschiedene Welten Gemeinsamkeiten entdecken und die Andersartigkeit zulassen können. Ich zum Beispiel bekomme immer mehr Hunger auf Kühe, Wiese, Berge und Bäche. Allerdings kann ich auch verstehen, dass es Dir nicht reicht. Wandern zu können ist da doch die beste Alternative. Nicht nur mit den Beinen.
Herzlichst,
Elvira
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Guten Morgen, liebe Elvira, du weisst ja, dass du für eine Auszeit hier jederzeit Willkommen bist- ja, und ich weiss auch, dass es nicht sooo einfach ist …
die Andersartigkeit zulassen, das ist es worum es bei diesem Besuch auch ging, ich finde, dass es uns ganz gut gelungen ist. Ich denke oft wie einfach es doch letztendlich ist, wenn man sich selbst nur ein kleines bisschen zurücknimmt, ohne sich unterzuordnen, ohne die eigene Meinung hintenan zu stellen und den Raum oder das Herz offen lässt …
Und ja … ich brauche mittlerweile den Wechsel zwischen Bergidylle und Stadt, wie meinen Kaffee am Morgen 😉
herzliche Grüsse
Ulli
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Liebe Ulli, ich finde es sehr interessant, ganz viel von Andersartigkeit zu lesen und dabei so viel Gleich-Klang zu sehen. 😉
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wir waren sehr bemüht, liebe Maren 😉 … nee, mal ohne Quatsch, der Raum oder nenne es das Herz blieb immer offen, trotz dem Anderssein, anderen Herangehensweisen, anderen Lebenswegen- ich nenne es: auf das Fremde neugierig sein und es zulassen- das geht natürlich nur, wenn auch die Grenzen gewahrt werden und genau das wurden sie …
herzliche Sommerabendgrüsse mit Sichelmond am wolkenlosen Abendhimmel … (nee, wat ne Idylle 😉 )
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Und genau das ist es wohl, was mich an eurer Begegnung so berührt hat. Neben vielem anderen, auch die abstrakte Version deines Blütenbildes von Jürgen finde ich toll, einfach so am Küchentisch entstanden.
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na ja, liebe Rotewelt, einfach so war es nicht, wir haben ziemlich gewirbelt, um den ausgezogenen Küchentisch herum und waren nach den vier Bildern redlich geschafft 😉 – aber wie auch immer noch das Blütenbild und das oberste sind meine absoluten Favoriten …
ich grüsse dich herzlich vom blauen Berg mit zartem Windchen
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Schön, dass ihr eine anregende Zeit miteinander hattet. Die Ergebnisse sind jedenfalls spannend!
Liebe Grüße,
dm und mb
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herzlichen Dank euch beiden …. 🙂
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Hat dies auf BUCHALOVS FREUNDE °°°°°°° rebloggt.
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freut mich – herzliche Grüsse vom sommerheissen Berg – du hast den Regen grad wieder mitgenommen …
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Das klingt nach einem spannenden Prozess! Und damit einer reichen Begegnung.
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ja, das hast du richtig gelesen- wie geschrieben, es wirkt in vielerlei Facetten nach …
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Tolle, Ulli. Mehr Explosion als nur Begegnung, wenn man sich die Ergebnisse ansieht. Und das ist ja das Spannende an den Begegnungen, ander herauskommen als hineingehen. Wunderbar.
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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Explosion trifft es ganz gut, danke 🙂
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Schön, dass du hierauf verwiesen hast. Damals haben wir uns noch nicht gelesen. Schön, dass ich dich inzwischen schon längst entdeckt habe.
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Echt jetzt, 2015 haben wir uns noch nicht gelesen? Ich hätte jetzt locker auf 5-7 Jahre getippt, aber so ist das mit dem Zeitgefühl, verlässlich ist anders, lach!
Ja, schön, dass wir uns getroffen haben, finde ich auch immer wieder 🙂
liebe Grüße, Ulli
hier gibt es übrigens noch mehr, auf die Schnelle finde ich die anderen Bilder nicht, aber immerhin das noch:
https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/08/05/begegnung-2-2/
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Ich habe den Link gerne angeklickt und siehe da, da kannten wir uns doch schon. Das erkenne ich, habe da bei dir kommentiert. Also doch schon ein paar Jahre.
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Ich habe mich auch wirklich gewundert – aber es ist so eine Fülle, die da auf und in uns wirkt, dass es doch gut ist, wenn wirauh einmal auf Altes zurückgreifen, das sich eben nicht überholt hat!
Herzliches an dich, Ulli
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jetzt habe ich sie doch noch gefunden, sie erschienen im Rickblick 7-2015
https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/12/14/rueckblick-7/
viel Freude!
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Schön, wenn „altes“ nochmal hervor geholt wird. Ich denke oft, einiges ist viel zu schade, um nur einmal gelesen zu werden!
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Das empfinde ich genauso und das ist wohl auch der Grund warum ich mittlerweile einige Artikel von mir verlinke…
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hab ich heute auch mal wieder gemacht. ich freue mich immer, wenn ich etwas wieder oder zum ersten Mal durch einen link finde…
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So geht es mir auch, manchmal staune ich sogar über mich selbst 🙂
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Ich habe all dies mit Spannung und viel Sympathie gelesen und angeschaut. Was das Anschauen betrifft, so sehe ich noch nicht recht klar. Das Lesen war hingegen sehr anschaulich. Ja, auch das Lachen! Ich denke, ihr habt das Beste aus der sehr kurzen Begegnung gemacht. Der neue Mond grüßte auch hier vom Abendhimmet und füllte das Herz mit Optimismus. Sei herzlich gegrüßt! Gerda
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Das haben wir bestimmt getan. Erschwerend war, dass ich vorher 6 Tage durchgearbeitet hatte und nicht so richtig rein kam, dafür war es dann aber doch gut 😉 und es ist ja noch vieles im Nachhinein draus erwachsen, hier habe ich noch 3 Bilder gezeigt: https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/12/14/rueckblick-7/
heute war ein leichter Tag 🙂
herzlichste Grüße an dich, liebe Gerda, Ulli
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Aus dem fernen Albanien lese ich mit Spannung vom Netzwerk in Bloghausen. Und die Ergebnisse gefallen mir sehr. Ich lasse diese gegensätzliche Welt hier auf mich wirken und staune jeden Tag aufs Neue. Liebe Grüße von Marie
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Liebe Marie,
und du warst auch dabei … ja, wirklich! Wir, Jürgen und ich, haben auch über deine Arbeiten gesprochen und sind uns einig darin, wie großartig deins ist. Sehr eigen, so ganz Marie … denn Scherenschnitte gibt es ja schon lange und dieser Weg wurde schon von vielen Künstler*innen begangen, ein toller Tipp von Jürgen ist Felix Droese, seine Scherenschnitte sind riesig und beeindrucken mich auch sehr, wenn auch auf ganz andere Weise als deine, wenn du magst, dann schau doch einmal hier:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1440&bih=786&tbm=isch&sa=1&ei=RVcmW964DtDb6QT-zJWwBg&q=felix+droese&oq=felix+droese&gs_l=img.3..0l2j0i30k1j0i24k1l5.72901.75462.0.75767.12.10.0.2.2.0.224.1099.0j7j1.8.0….0…1c.1.64.img..2.10.1116…0i67k1.0.eqFnwiuUTHY#imgrc=_
Herzliche Grüße zu dir hin, ich finde es so schön, dass du auch aus der Ferne Anteil nimmst, danke auch dafür, Ulli
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Danke für die Tipps und warmen Worte. Da schau ich doch bald mal in Ruhe rein. Hier entstehen kleine, Formate, aber ich träume auch von Großen. Mir fehlt es an entsprechenden Räumlichkeiten, aber vielleicht….eines Tages…. ich träume weiter. Marie
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