ich spucke auf euch

ich spucke auf euch

ein Buch, dass ich schon in den Neunzehnhunderneunziger Jahren las, das mir mit aller Deutlichkeit vor Augen führte, was es für Frauen bedeutet, wenn sie beschnitten werden.

Gestern hörte ich in den Nachrichten, dass im neu errichteten Kalifat in Teilen von Irak und Syrien alle Frauen zwischen 11 und 43 Jahren beschnitten werden sollen … da wehrt sich alles in mir, das tut mir mit all diesen Mädchen und Frauen weh, das darf es einfach nicht mehr geben!!! Diesen Frauen wird ihre eigene Lust abgeschnitten … sie wissen, dass da mal etwas war, aber dann ist da nichts mehr. So hat es Nawal El Saadawi beschrieben.

Ein Buch, das kaum auszuhalten ist, aber wichtig ist und war. Es müssen die betroffenen Frauen selbst reden, selbst erzählen, sie müssen sich auf ihre ganz eigene Art wehren, das ist mir damals auch klar geworden. Ich hier, im sogenannten emanzipierten Deutschland, habe kein Recht ihnen zu sagen, was sie tun sollen, ich kann aber solidarisch sein. Ich kann Frauen unterstützen in ihrem Kampf gegen dieses Unrecht und viele andere. Es gibt keinen Grund zu glauben die Emanzipation wäre geschafft. Bei Leibe nicht! Hier nicht. Und in anderen Staaten dieser Erde schon gar nicht!

Ich habe Worte und Bilder, übers Tun denke ich nach …

Heute las ich in der Neuen Zürcher Zeitung dazu einen Winzartikel, es dementierten die „Kalifaten“ (herrjeh, in welcher Zeit leben wir?) die Nachrichten von gestern. Es wird nun untersucht und beobachtet, was wahr ist und was Lüge. Nicht einfach in Staaten, wo unabhängige Berichterstattung zur Lebensgefahr wird!

0124ab 25.07.14 keine beschneidungen, nirgendwo

 

4 Gedanken zu „ich spucke auf euch

    • unglaublich, oderrr?! ob nun dieses Thema, oder das des Krieges …
      wirklich sprachlos bin ich dieses Mal nicht, es braucht nur seine Zeit das alles adäquat zu formulieren … ich nehme sie mir-

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  1. Ich wäre eine Spur erleichtert, wenn die Nachricht doch nicht wahr wäre, liebe Ulli… Schlimm genug, dass es Beschneidungen überhaupt noch gibt, aber sie bei Mädchen und Frauen dieser Altersgruppe vorzunehmen, ist eine absolute Horrorvorstellung, denn wie du auch sagst „sie wissen, dass da mal etwas war, aber dann ist da nichts mehr.“ Das Buch kenne ich übrigens nicht, kann mir aber nur zu gut vorstellen, dass allein das Lesen wehtut. Deine Collage finde ich ganz wundervoll (nicht nur inhaltlich, sondern auch ästhetisch), sie enthält alle Symbolik und mischt die „Frauenfarben“ mit „Blut“. Liebe Grüße aus dem heute wieder nassen und grauen Tal auf den Berg, Ute

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    • ja, ich wäre natürlich auch sehr erleichtert, noch mehr, wenn es die Beschneidung überhaupt nicht mehr gäbe-

      dein Blick auf das Bild freut mich sehr, ich habe eine Weile an dem WIE überlegt, ich wollte den Schmerz zeigen, das Blut, die Schere, aber eben auch den Verlust des Unterleibs, was das Gefühl anbelangt, der Schirm = Schutz rutscht aus der Hand, und dann sollte es eben nicht plump sein, aber auch nicht ZU ästethisch … wenn du es so siehst, scheint es mir ja gelungen zu sein … danke dir

      herzliche Grüsse vom Dauerregenberg (seit heute Morgen)
      Ulli

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