Zur Erinnerung … während ich letztes Jahr im Januar den Artikel Frauenschicksale schrieb, wurde die Idee geboren meiner Großmutter und den Großmüttern dieser Generation ein Denkmal zu setzen. Was zunächst leicht und voller Freude begann, zog mich bald in Tiefen, die ich nicht erahnt habe. Jetzt erst, und das auch nur ganz langsam, nähere ich mich wieder dem Großmutterprojekt.
Viele von euch haben mir Bilder geschickt und manche auch wunderbare Texte geschrieben, sie liegen in den Ordnern. Aber nicht nur Texte und Bilder gab es, sondern auch viele Fragen. Fragen, die mir gestellt wurden, die ich mir selbst stellte. Statt mehr Antworten zu finden, fand ich immer noch mehr Fragen. Diese bezogen sich vor allen Dingen auf das Leben unserer Großmütter, ihrer Erziehung, ihrer Rolle während des dritten Reiches und wie es dazu kam, dass sie bei allem, was sie erlebt hatten, bei den meisten von uns als die Guten, die Geduldigen erinnert werden? War es wirklich nur die Erziehung dieser Jahre, plus der Rolle, die den Frauen übergestülpt wurde? Endgültige Antworten werde ich nicht finden! Woran ich mich auch immer erinnere, erzählt mir die Erinnerung mehr von mir, weniger über die Menschen selbst und diese kann ich nicht mehr fragen. Und die, die ich fragen kann, sind genauso in ihren Erinnerungen gefangen, wie ich selbst.
Auf meiner Spurensuche las ich die Bücher von Sabine Bode und den ersten Band von Margarete Dörr: „Wer die Zeit nicht miterlebt hat …“ und … ich fiel …
zwei Fotos zu einer Collage zusammengefasst, aus dem Zyklus : die Närrin/ Anfang 2013
Die Närrin hatte ihre Kappe ausgezogen und war ins Haus gegangen. Dort lauschte sie ihrer Trauer, ihren antwortlosen Fragen, ihrer Kindheit, ihrer Erziehung. Dort verlor sie ihre Sprache und auch jetzt ringt sie noch um die richtigen Worte. Wieviel privat verträgt Öffentlichkeit? Wieviel privat vertrage ich?
Gestern nun arbeitete ich an Fotomontagen mit dem Titel: Trauer (s.o.) und Vergänglichkeit(s.u.) … Trauer ist es, die mich wortlos werden lässt. Bilder helfen mir, nicht im Bodenlosen zu versinken.
Und nun wird es Zeit mich euren Bildern und Texten zu widmen …
(ich danke Mützenfalterin, Dina und Sherry (siehe mein Blogroll), die mich, mehr oder weniger direkt, ermutigten das Projekt wieder aufzunehmen)
ich bin gespannt und hoffe, dass die verarbeitung genau das ist, was der name sagt. dass mit der umsetzung des projekts abstand und neuer raum entsteht, der eine heilsame energie in sich trägt. herzlichst, soso
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ach Soso … ich danke dir, denn ja … das hoffe ich auch!
lieb grüß ich dich
Ulli
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Ich danke dir für deine feine Arbeit, liebe Ulli. Wir warten gespannt, was kommt!
Liebe Grüße von uns vier in Norfolk,
Dina
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ich danke dir für den Anstoß durchs verlinken meines Artikels, liebe Dina! ich bin selbst gespannt … eine gute Voraussetzung, nicht wahr?!
liebe Grüße
Ulli
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Ich bin auch gespannt und erinnere mich noch gut an deinen Artikel.
Alles Themen, die mich auch sehr interessieren.
Liebe Grüße von Susanne
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als ich gestern an den Bildern zur Vergänglichkeit arbeitete, dachte ich auch oft an dich und wie du dich diesem Thema genähert hast … Blüten zeigen sehr deutlich den Weg von Geburt, Leben und Leuchten und dann dem verwelken, wie du dies ja auch schon auf deine Art dargestellt hast … ich dachte aber auch an Roswithas Bilder und an die MexikanerInnen, die an Allerheiligen es wunderbar verstehen den Tod zu würdigen und somit auch die Verstorbenen selbst, allein, dass sie auf den Gräbern sitzen und dort im Familienverbund essen, fasziniert mich immer wieder … die Erinnerung hieran zeigt sich in dem unterem bunten Bild …
ja, ich bin auch gespannt, wie sich das Ganze am Ende präsentieren wird …
liebe Grüße zur guten Nacht
Ulli
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