Fokus, Prioritäten und Blickwinkel, das ist das, worüber ich heute schreiben möchte, u.a. inspiriert von Dina und Klausbernd.
Seit Dezember 2008 stelle ich mein neues Jahr, in Bezug auf meine Fotografie und den Collagen, unter eine Überschrift, dieses Jahr lautet sie: Blickwinkel. Mir war sofort klar, dass es mir darum ging und geht, neue Blickwinkel einzunehmen und sich dies eben auf meinen Fotos und Bildern zeigen soll. So wurde u.a. die Närrin geboren und geht seitdem ihren Weg. Ja, es ist Zurzeit ruhig um sie geworden. Erinnern wir uns … sie war erschöpft und zog sich zurück, aber ihren roten Hut sah ich nun schon einmal wieder blitzen … Lasse ich ihr die Zeit, die sie braucht, bis sie sich wieder ganz zeigen mag!
Focus, priorities and angles of view, this is the theme of my posting today, inspired by Dina and Klausbernd.
Since December 2008 I´m giving my photos and my collages a title for a year, angles of view I called it this year, what means, that I want to find new angles of view and to show them on my pics. So the fool got born, since then she is on her way. Okay, it became quiet around her in the moment. Please, remember … she got tired, needing a retreat. But now I could see her red hat again. I`ll give her the time, she needs, until she wants to show herself again.
Mein Fokus lag zunächst auf dem Großmutterprojekt, bis mich die Beschäftigung mit dem Leben der Großmütter und ihrer Zeit zu beuteln begann. Ich fand Spuren, die schmerzten, fand fast mehr Fragen, als Antworten, fand aber auch (endlich) Worte und Bilder der Trauer.
In the beginning of the year I focused the grandmother project, until the occupation with the life of the grandmothers and their times started to hurt me. I found tracks, which were painful, found nearly more questions, than answers, but finally I found as well words and pictures for my mourning.
Es folgten Gallenkoliken, eine OP, die Zeit der Rekonvaleszenz, die durch andere Unbill beeinträchtigt wurde und erneuter Erkrankung. Viel Zeit, um meinen Fragen zu lauschen und Antworten zu finden, Unbeantwortetes stehen zu lassen und mehr und mehr zu begreifen, dass ich wenig bis nichts wirklich weiß, dass mein Leben eingefärbt ist von den Farben, die ich jeweiligen Zeiträumen gebe, dass meine Antworten immer nur vorläufig sind.
Then colics of my gall started, followed by an operation, the time of recovering, which got disturbed by other injustitias and new illness. A lot of time, to listen to my questions and to find answers, to let unanswered themes go, to understand more and more, that I don’t know nearly nothing, that periods of my life appear in the colours I am giving to it, that my answers can be only temporarily.
Jetzt ist auch auf dem Berg der Frühling eingekehrt. Es bleibt die Frage nach meinem Fokus, nach meinen Prioritäten und die Einnahme neuer Blickwinkel. Gelassenheit ist eins der Zauberworte, die mir Heilung schenk(t)en. Ich kann und will nichts forcieren, aber dranbleiben, das will und kann ich. Im Vertrauen, dass jede Tunnelfahrt in einem neuen Licht und neuer Landschaft endet. Wie tief ist tief wirklich und wie dunkel Dunkelheit?
Now springtime started, on the mountain as well. Still there is the question to my focus, my priorities and the new angles of view. Composedness is a magic word, which helped me to recover. I don’t want to force myself, but to stay with my projects, my ideas, I want and I’ll do. In the trust, that each journey through a tunnel, is ending in new light and a new landscape. How deep is deep really, and how dark darkness?
Aber es geht natürlich auch immer wieder um die Frage des Broterwerbs und das zunehmende Alter, meine veränderten Kräfte, meine Energie. Im letzten Jahr ließ ich mich von meinem neuen Job auffressen. Hier habe ich nun die Bremse gezogen. Im Einvernehmen mit Chef und Chefin komme ich zu den Konditionen zurück, zu denen ich eingestellt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Mein Fokus liegt ganz klar auf meiner Selbständigkeit als Prozessbegleiterin. Gerade heute habe ich neue Ausschreibungen gemacht. Nächsten Samstag habe ich mein erstes tagesfüllendes Seminar, vorgestern fand meine monatliche Gruppe statt, sie wird zu einem Kontinuum. Ich merke immer wieder, wie glücklich mich diese „Arbeit“ macht. So hoffe ich auf eine Balance von Arbeit, Geld verdienen und meinen Projekten.
But it´s always a question about how to earn money, too, the increasing years, my changing power and energy. Last year I´ve got eated by my new job. I braked this now. Together with my chief and his wife, we decided to go back to the conditions in the beginning of my work. Not more, not less. My focus is clearly by my autonomy as a companion for processes. Just today I got out new seminar-ideas. Next saturday I´ll lead my first oneday seminar, the day befor I leaded my monthly group, it´s becoming a continuum. I can feel, that this kind of work makes me really happy. So I´m hoping to find a balance between work, earning money and my projects.
Für die neuen Blickwinkel hocke ich mich auf die Knie, lege mich auf den Bauch, verharre in Stille, warte, fokussiere den Bildausschnitt, lasse mir Zeit. Im Hinterkopf tönt ein Satz: ein Bild ist mehr als sein Motiv … im besten Fall! Das ist die Matrize, die ich über dieses Jahr gelegt habe. Der Untertitel lautet: weniger ist mehr. Noch ist es nur ein Untertitel für mein Umschaltjahr. Aber ich denke immer häufiger daran, auch in Bezug auf mein Verhalten hier, in Bloghausen.
Erst im Rückblick werde ich die Umsetzung und den roten Faden erkennen können oder nicht …
For the new angles of view I get down on my knees, lie down on my belly, stay still, wait, focusing the fragment of the pic, give myself time. In the background I am listening to a sentence: a picture is more, than its motive … in the best of possibilities. This is the matrix I putted over my year. The subtitle is: less is more. Still its only a subtitle to my switch-over-year. But it´s coming more and more into my mind, as well into the relation of my behavior here, in Bloghausen.
In the review I´ll see the realization, the red fathom or not …
ein großartig geschriebener herztext, liebe ulli!
beim fokussieren am boden liegend, finden wir zuweilen dinge, die wir so nicht erwartet haben.
viele heilsame funde wünsch ich dir!
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danke fürs lob, liebe soso, das mich gerade etwas überrascht …
herzliche grüße
ulli
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Wieder so ein guter interessanter Text. Auch diese Idee mit den Blickwinkeln ist super.
Das schöne Blumenbild hat meine Augen gestreichelt.
In einem hast Du auch recht: man kann so vieles machen, vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn man kürzt und Ruhepunkte sucht.
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vielen Dank, Blinkyblanky für deinen freundlichen Kommentar, mich freut, dass du das Blumenbild gesehen hast und dich davon hast streicheln lassen …
und ja, mein Nervenkostüm dankt es mir doch sehr, wenn ich in meinem Alltag auch mal Ruhepunkte zulasse, noch bin ich Übende …
herzliche Grüße Ulli
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Deine Erkenntnisse sind sicher wegweisend für das noch junge Jahr. Schön, dass du dich bei der Arbeit einigen konntest und auch anderen Dingen Raum geben kannst, die ebenso zum Nähren dazugehören, wie der Broterwerb!
Mal auf den Knien liegen, nicht weil wir so geschafft sind, sondern den Blickwinkel ändern wollen, das finde ich primast!
..grüßt dich Monika
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vieles lehrt mich die Fotografie, das ich dann über mein Leben legen kann- ich finde, dass es Klausbernd ganz gut auf den Punkt gebracht hat – mir fehlen ja Zurzeit oft die Worte, umso überraschter bin ich, dass ihr meinen Artikel so wohlwollend aufnehmt-
danke dafür und herzliche Grüße
Ulli
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Was für eine großartige Idee, das neue Jahr unter eine bestimmte Überschrift zu stellen. Und Blickwinkel ist sicher eine sehr geeignete Überschrift. Ich freue mich sehr, diesen Prozess hier verfolgen zu dürfen.
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und ich freue mich, dich als Beobachtende dabei zu wissen – vielen Dank
herzlichst Ulli
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Verschiedene Blickwinkel, unterschiedliche Sichtweisen – die kleinen Dinge nicht übersehen, die großen, schier unüberschaubaren, schrumpfen lassen auf ein Maß, das uns gut tut.
Herzliche Grüße schickt Dir Elvira auf den Berg
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eine feine Zusammenfassung, vielen Dank, liebe Elvira 🙂
herzliche Grüße Ulli
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Danke, liebe Ulli, für deinen Text und überhaupt auch für deine Werke und Gedanken der letzten Monate, die mich auf eine ganz besondere Weise erreicht haben, aber auch sprachlos machten, weil ich nie wusste, wo ich ansetzen soll. Da waren so gebündelte Bilder, die mehr sagten als man eigentlich in Worte fassen konnte. Neben deinem Bestreben, Dinge aus verschiedener Perspektive zu sehen, um so auch die eigene Balance entweder zu finden oder aufrechtzuerhalten, spüre ich auch eine Art Aufbruchstimmung. Ob Aufbruch und Balance in ein und dem selben Moment existieren können, will ich fast bezweifeln, aber für mich ist es auch nicht falsch. Und auch nichts Falsches daran, sich schon für den Moment des Ankommens zu wappnen und zu wissen, wo man ansetzen kann, wenn man wieder die Balance sucht.
Alles Liebe wünsche ich dir. ❤
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vielleicht hat sich ja der Aufbruch in einen Umbruch verwandelt, liebe Sherry … soll heißen sich der Blick von außen nach innen gerichtet – meine Fragen an mich selbst gaben mir andere Antworten, als die Fragen, die ich ins Außen schleuderte- ich stelle eine neue Zentriertheit fest, meine Unruhe hat einen Punkt gefunden, der mir Ruhe schenkt, Gelassenheit und Zielgerichtetheit. Ja, es war ein schwieriger Winter! Ich hoffe sehr, dass es hier weitergeht und dass das zu mir kommt, was stimmt. Im Moment tut mir die Entscheidung einfach nur gut, dass ich lieber mit weniger Geld und mehr Zeit lebe, denn anders herum, ich werde halt älter, nichtwahr –
Heute kam noch eine weitere Anmeldung für mein erstes Tagesseminar herein, ich spüre, dass dort meine Kraft liegt und darauf liegt auch jetzt mein Fokus. Alles andere habe ich erst einmal hintenan gestellt und so werde ich auch in Bloghausen nun kürzer treten- das wäre bestimmt noch mindestens ein Artikel wert, aber ich habe entschieden, es einfach zu tun, anstatt es zu thematisieren, denn letztlich haben wir alle schon oft die Fragen rund um Bloghausen gewälzt und ich würde keine neuen Aspekte aufzeigen können.
Der Schlüssel liegt wohl in dem Satz: weniger ist mehr …
ich danke dir, deine Worte und Eindrücke haben mit gut getan
♥lichst Ulli
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ALLES liegt so dicht beieinander. Das Lichte und das Dunkle, das Große und das Kleine. Habe bei den Polaritäten auch immer das Beispiel im Kopf, dass sich Eis wie Feuer anfühlen kann…
Manchmal gelingt es uns, durch den Blickwinkel bewusst auf die lichtere Seite zuzugreifen. Das gelingt jedoch nicht immer, denn manchmal will uns auch der Schmerz eine Geschichte erzählen und uns etwas lehren. Die Schattenseiten sind oft die strengeren Lehrer, die einem hier und da zum Durchbruch verhelfen. Und wenn ich mich mit ihnen anfreunde wird der Sprung vom Dunkel ins Licht immer kleiner und die Lücke schliesst sich mehr und mehr. Bis ich beide Seiten irgendwann vereint als ein Teil des großen Ganzen wahrnehmen kann.
Ich finde das Bearbeiten von Themen mit dem Blog auch sehr spannend und intensiv, hadere auch manchmal mit der Zeit, die dabei „drauf“ geht …
Viel Erfolg mit Deiner Arbeit und danke für Deine Inspirationen … Deine Blogseite ist auf jeden Fall meine Lieblingsseite 🙂
Herzliche Grüße von Seeds
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jö, liebe seeds, jetzt wird mir ganz blümerant … danke dir-
was du über Licht und Schatten schreibst, kann ich nur unterschreiben, ja, die Schatten sind härtere Lehrmeister, sie kennen so wenig Pardon, aber ihre Strenge haben Wahrheit im Gepäck – Licht kann Konturen verschwimmen, die Luft flimmern lassen, Fata Morganen senden, bei allem, was auch wohltuend, gleich wärmend und erhellend, ist … so trägt jeder Gegensatz für sich noch zwei Seiten mit sich herum-
habs ganz fein – herzliche Grüße Ulli
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das ist ein interessanter gedanke mit den schatten.
aber verklärt das licht wirklich und sendet fata morganen?
sprechen wir nicht von der „aufklärung“ und meinen damit eine ganz tolle epoche, die die welt aus den fesseln religiöser doktrinen geholt hat?
ich jedenfalls wünsche dir noch mehr licht.
vielleicht sind schatten dort, wo wir dem physischen zu sehr verhaftet sind.
liebe frau blau, auf dass der frühling auf dich strahle und dein herz zum schwingen bringt (:
ganz liebe grüße,
eva
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erst einmal hab herzlichen Dank für deine Lichtwünsche, die ich gerne nehme …
gestern dachte ich, dass es mir darum geht Licht und Schatten als eine Einheit darzustellen, ohne Licht keine Schatten, wie wir wissen … und ja, Licht kann Fata Morganen senden, ma spricht ja in diesem Zusammenhang von Lichtspiegelungen …
was nun die Aufklärung anbelangt, so finde ich auch, dass sie damals absolut notwendig war, aber, ja, auch hier gibt es ein aber, sie war es auch, die in uns in diese nun entseelte, verstahlte Welt geschleudert hat und erst einmal jegliche Spiritualität verdammte – damit du mich nicht missverstehst: ich bin absolut gegen religiösen Dogmatismus, aber ich habe nichts gegen Spiritualität …
liebe Grüße
Ulli
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ich gebe dir total recht. die aufklärung war wichtig, aber eben nur ein schritt.
spiritualität?
ja, unbedingt!!!
das meinte ich mit;
„vielleicht sind schatten dort, wo wir dem physischen (unseren erdbedingungen) zu sehr verhaftet sind.“
wirft eine seele einen schatten?
ist eine frage wert (;
ganz liebe grüsse,
eva
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wirft eine Seele Schatten, liebe Eva, das ist eine tolle Frage, die nehme ich jetzt mal mit und schaue mal was da an Antwort wachsen wird …
herzlichst
Ulli
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Was für ein berührender Text, liebe Ulli! Blickwinkel als Thema, das gefällt mir sehr. Und beim Aufspüren von Blickwinkel kann man ja auch neue Perspektiven finden und unerwartet auf Ideen kommen. Ich wünsche dir von Herzen, dass dein Umschaltjahr ein gutes Jahr wird! Herlichst, Ute
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stimmt, Blickwinkel und Perspektiven gehören unbedingt zueinander … danke dir für deine guten Wünsche, die nehme ich doch gerne 🙂
herzliche Grüße Ulli
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Ganz herzlichen Dank für den feinen Text und auch für’s Verlinken! 🙂
Liebe Grüße aus Cley,
Hanne
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gern geschehen 🙂
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