Wo wohnt es? Wie schmeckt es? Welche Farbe und welchen Geschmack hat es? Wie ist sein Name?
Was … ist ein Name?
Was mehr als bunte Kleider zum verkleiden, Mäntel zum ummänteln, Mascara und Lippenstift, Ohrgehänge, ein rotes Mützchen.
Grenzwälle fürs blaue Auge und verbeulte Hüte.
Beuteln kann es. Aber ja … und wie! Es flüstert, nagt, giert, schnurrt, verheißt, lullt und lügt, deckelt, schmarotzt, neidet, stiehlt, schmeichelt, verführt, unterdrückt, beherrscht.
Was es nicht alles kann!
Es meint auch und denkt und vermutet, debattiert und sinniert, liebt und hasst, meidet, sucht, ahnt und sehnt sich, glaubt, weiß und fragt.
Who is who?
Man kommt nicht aus mit einem, wenn man’s recht bedenkt! Dicke Bücher füllten sich mit und über Ich. So einfach aber lässt es sich nicht fangen. Kein Durchleuchten, kein Ultraschall, kein CT, kein Schmetterlingsnetz.
Und Geist? Und Seele?
Von Gott ganz zu schweigen …Wo wohnen die? Wie schmecken sie? Und welche Farbe haben und wie riechen sie? Meister stellen Schüler solche Fragen.
Närrin sein für eine Weile. Des herannahenden Frühlings Kleider. Grün und weiß und gelb die Bänder, klingelingeling die Schellen, groß die Schuh, groß der Schritt- über modernde Grenzen.
Kein Zögern, kein Zweifel, keine Furcht.
Närrin sein heißt in ihren Schuhen gehen. Eingerissen- das Korsett. Ich ist tot, lang lebe ich!
Hui. Das macht nachdenklich.
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jetzt bin ich neugierig … auf dein Nachdenken
liebgrüß
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Das Bild wirkt wie der Titel: korsettig, eingekerkert und so hat mich der Artikel ein wenig besorgt, zudem er mysteriös ist. Dann hab ich die Hoffnung, es geht Dir gut und Du bist einfach poetisch drauf gesendet :-). Unermüdlich kreierst Du und bringst Ideen hervor.
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lieber Jürgen, kein Grund zur Sorge, es geht mir richtig gut … das Korsett bricht ja auf 😉 – deine Sorge rührt mich … Die Frage dahinter, oder sage ich besser die Tatsache dahinter sind die vielen Gesichter/Facetten des Ichs und wie wir uns oft in ein Korsett sperren, sagen: das bin ich … dabei geht es doch viel tiefer, ist es viel bunter, wenn wir einmal richtig hinspüren. Natürlich gibt es den Kern und das soll der letzte Satz ausdrücken: „Ich ist tot, lang lebe ich!“ – hier spielt tatsächlich auch die Groß- und Kleinschreibung eine Rolle, denn wie plustert es sich doch oft auf, dieses Ich und dahinter steht etwas ganz anderes- ich aber ist verbunden mit der Demut vor der Leere, die eben auch ich ist … ui … merke gerade, das braucht doch noch mehr Worte, aber gerade eben bin ich in Eile, da wird noch etwas folgen.
Und ja, ich war poetisch drauf 🙂
diese Unermüdlichkeit des kreierens … ich freue mich immer SO, wenn es fließt!
und ich freue mich auch gerade sehr über deine Antwort
liebe Grüße Ulli
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Wer auch immer das auf dem Foto ist: Es handelt sich um eine sehr hübsche Frau mit einem noch sehr jungen Kindchenschemagesicht.
Deinen Text mag ich so gerne, liebe Ulli. Es stellt Fragen, aber frech und nicht müde oder bewohnt vom Gefühl globaler Sinnlosigkeit. Dann ist da Verspieltheit und Neugierde, die ich meine, wahrzunehmen, … Ja, eine Närrin scheint da zu fragen aus den Augen von Kindern. Und lässt die Meister fragend zurück.
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Neugierde und Verspieltheit trifft es ziemlich gut. Das, liebe Sherry, gehört wohl zum Gewand der Närrin, einem Archetypus, dem ich mich gerade zu nähern versuche, sowie ihr mehr Raum in mir zu schenken. Viel zu selten, so schien es mir, als ich in meinen Tagebüchern des letzten Jahres stöberte, hatte sie Zeit und Raum, um mit mir zu tanzen. Das darf sich gerne in diesem, noch immer neuen Jahr, ändern. Der Anfang ist gemacht.
Und auf dem Foto das bin ich … vor zwei Jahren, als ich mit meinem Sohn eine Fotosession machte, es brauchte ein Bild für mein Buch und seine Präsentation (das aber war es dann nicht )- wir waren sehr albern … deine Worte schmeicheln mir doch schon alten Frau. Ja, alt ist relativ, es ist nur so, dass es in der Literatur eindeutig so ist, Frauen über 50 sind alt, wobei es meiner Meinung nach darauf ankommt, wie man sich fühlt und was man lebt, von daher bin ich nicht ganz so alt, wie mich die Literatur machen will.
ich freue mich, dass dir der Text gefällt.
hab einen feinen Tag
liebe Grüße Ulli vom sonnigen Berg
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Prost! zum letzten Satz! Erlebe eine schöne Fastnacht im südwestdeutschen Raum.
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danke für deine Wünsche, aber, aber, liebe Uta ich bin so gar kein Fastnachtfan – ich beschäftige mich gerade mit dem Archetypus des Narren/der Närrin, vieles was ich schreibe ist eher metaphorisch zu verstehen, denn wortwörtlich 😉
ich wünsche dir eine spannende Woche
herzlichst Ulli
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Ich habe es auch im übertragenen Sinne gemeint und fand die Koinzidenz vom individuellen zum kollektiven Erleben passend 🙂 Einen neuen Namen habe ich! Demnächst mehr. Uta
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Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute. Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang. (Konfuzius)
Liebe Grüße von einer, die auch noch Fragen hat!
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oh, vielen Dank für dieses tolle Zitat, den Satz hatte ich ganz vergessen und er passt sooo gut.
habe einen feinen Tag
liebe Grüße Ulli vom sonnigen Berg
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@ Elvira
Das sah Abraham Lincoln geringfügig anders:
„Lieber schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen“
🙂
@ Frau Blau
Das ist ein schönes Foto von dir, was man hinterm Korsett erkennen kann. Habe eine feine Woche!
Liebe Grüße aus Norfolk
Dina
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liebe Dina,
aber fragen und sprechen, wenn auch für beides Worte gebraucht werden, ist der feine Unterschied zu Konfuzius und Herrn Lincoln 😉
genieße deine Ferien in Norfolk du Liebe
herzliche AbendGrüße nach einem wunderschönen Tag sendet dir Ulli über das Meer
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Puhh, *mir den Schweiß von der Stirn wische*
Bin ich froh, dass ich kein Korsett trage. Sind die nicht längst aus der Mode. *bg*
Liebe Grüße, Szintilla
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sie sollen WIEDER modern sein 😉
herzlichst
Ulli
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Ich mag diesen Text sehr, liebe Frau Blau. Schätze die Fragen und habe Respekt vor den Antworten, die keine sind, sondern wieder neue Fragen stellen und Anregungen geben.
Danke dafür, Du Liebe! Sehr!
mb
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danke sehr, liebe mb … mich freut das jetzt … SEHR 🙂
als ich deine Antwort las, dachte ich an die Metapher: das zerbrechliche Gefühl der Sicherheit … wie fragil doch alles ist!
liebe Grüße
Ulli
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spannender, faszinierender, närrischer, philosophischer text …
herzlich, soso
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dankeeee 🙂
und… WP hat noch Sommerzeit, bei mir ist alles guat
liebe Grüße
Ulli
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wp macht nur, was du ihm sagst 🙂
und wenn du sommer sagst, hat wp sommer. so gehorsam, gell 🙂
herzlich, soso im winterkleid
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auch das noch 🙂
dann ignoriere ich das … ist ja schon bald wieder Sommerzeit, auch wenn der Winter zurückkommt
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[oh, du hast ja noch sommerzeit :-)]
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